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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Schmerzkontrolle nach Knie-TEP : Lokalanästhesie im Vergleich zur Nervus femoralis Blockade

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Jean-Yves Jenny - Hôpitaux Universitaires de Strasbourg, CCOM, Illkirch, France
  • Yann Diesinger - University Hospital Strasbourg, CCOM, Illkirch, France
  • Maxime Antoni - University Hospital Strasbourg, CCOM, Illkirch, France

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI34-517

doi: 10.3205/14dkou211, urn:nbn:de:0183-14dkou2112

Published: October 13, 2014

© 2014 Jenny et al.
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Fragestellung: Ziel dieser prospektiven Studie war es, zwei unterschiedliche Methoden zur Schmerzkontrolle nach Knie-TEP zu vergleichen: Lokalanästhesie im Vergleich zur Nervus femoralis Blockade. Die Hypothese war, dass Patienten in der Lokalanästhesie-Gruppe früher entlassen werden könnten.

Methodik: Einhundert und zehn Patienten, die nacheinander vom selben Chirurgen operiert wurden, wurden ohne besondere Auswahlkriterien in die Studie aufgenommen. Die Studiengruppe umfasste 58 Patienten die unter Vollnarkose eine Knie-TEP erhielten. Das Operationsfeld wurde mittels 200ml Ropivacain 5% infiltriert und ein intraartikulär belassener Katheter ermöglichte eine weitere Infusion von Ropivacain über 24 Stunden (Rate 20ml/Stunde). In der Kontrollgruppe, die 52 Patienten umfasste, wurden die Patienten ebenfalls unter Vollnarkose operiert, zusätzlich erhielten sie eine Nervus femoralis Blockade für 24 Stunden. Die Entlassung aus stationärer Pflege war möglich, wenn die Patienten alleine (mit Unterarmgehstützen) gehen konnten, alleine treppauf und treppab gehen konnten, die Beugung im Kniegelenk über 90° betrug und die subjektive Schmerzwahrnehmung auf der visuellen Analogskala unter 3/10 lag.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Erlaubnis zur Entlassung wurde in der Studiengruppe im Durchschnitt 2 Tage früher erreicht (p<0.01). Vierzig Patienten in der Studiengruppe (69%) und zwei in der Kontrollgruppe (4%) konnten schon am OP-Tag aufstehen(p<0.001). Gehen mit Gehgestell war in der Studiengruppe am ersten Tag möglich, in der Kontrollgruppe am zweiten (p<0.001). Gehen mit Unterarmgehstützen war in der Studiengruppe am vierten Tag möglich, in der Kontrollgruppe am sechsten (p<0.05). Die Entlassung war in der Studiengruppe zwei Tage früher möglich (p<0.01), aktive Kontrolle des Quadriceps-Muskels war ebenfalls zwei Tage früher erreicht (p<0.001) sowie eine Knie Beugung über 90° (p<0.001). Die Schmerzangabe auf der visuellen Analogskala nahm in der Studiengruppe schneller ab, der Verbrauch an Schmerzmitteln war jedoch gleich in beiden Gruppen. Es gab keinen Unterschied in der Komplikationsrate.

Die Verwendung von Lokalanästhesie zur Schmerzkontrolle nach Knie-TEP dürfte eine bessere Schmerzkontrolle ermöglichen und dadurch eine schnellere Entlassung und Rehabilitation der Patienten.