gms | German Medical Science

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Gelenklinienverschiebung und Beinachseneinstellung nach primärer Knie-TEP-Implantation: Navigation versus konventionell

Meeting Abstract

Search Medline for

  • presenting/speaker Ahmed Jawhar - Orthopädisch-Unfallchirurgisches Zentrum, Universitätsmedizin Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim, Germany
  • Vishal Shah - Navrang Hospital, Gujrat, India
  • Sameep Sohoni - Kaushalya Medical Foundation Trust Hospital, Maharashtra, India
  • Hanns-Peter Scharf - Orthopädisch-Unfallchirurgisches Zentrum, Universitätsmedizin Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI33-936

doi: 10.3205/14dkou205, urn:nbn:de:0183-14dkou2054

Published: October 13, 2014

© 2014 Jawhar et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Fragestellung: Die Erhaltung der anatomischen Gelenklinie nach Implantation einer Knietotalendoprothese (TEP) wird als entscheidend für den Erfolg des Eingriffs betrachtet. Es existieren wenige Daten, die den Stellenwert der Navigation bei der Wiederherstellung der anatomischen Gelenklinien dokumentieren. Das Ziel der Studie war es, die Genauigkeit der Rekonstruktion der Gelenklinie nach konventioneller versus navigierter Implantation einer Knietotalendoprothese zu untersuchen.

Methodik: 493 konsekutive primäre Knie-TEP-Implantationen wurden in zwei Gruppen eingeteilt. In 206 Fällen erfolgte die Implantation navigiert (BrainLab CI-System), während 287 Knie-TEP-Fälle konventionell implantiert wurden. Die Messung der Gelenklinienhöhen prä- und postoperativ unter Verwendung von digitalen, kalibrierten und standardisierten AP-Röntgenaufnahmen, basierte auf der modifizierte Methode nach Kawamura et al. Eine Verschiebung der Gelenklinien von mehr als 8 mm oder eine Abweichung von über 3 Grad von der neutralen Beinachse wurden als Ausreißer definiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In der konventionellen Gruppe betrug die Gelenklinienverschiebung durchschnittlich 0,71 mm (± 4,41 mm), während in der navigierten Kohorte im Durchschnitt eine Gelenklinienveränderung von 0,63 mm (± 4,56 mm) gemessen wurde (P=0,82). Eine Gelenklinienverschiebung größer als 8 mm wurde in 6 % der nicht-navigierten gegenüber 6,8 % der navigierten Fälle beobachtet. Analog zur aktuellen Metaanalyse von Tao Cheng et al. (2011) befand sich die postoperative koronare Beinachse innerhalb von ±3° in 86,4 % der navigierten versus 70,2% der nicht-navigierten Knie-TEP-Implantationen (P=0,004). Ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen der Gelenklinienverschiebung und der präoperativen Beinachse existierte nicht.

Mittels konventioneller OP-Technik ist eine präzise Gelenklinienrekonstruktion bei primärer Knieendoprothesen Implantation möglich. Das Navigationssystem reduziert nicht die Ausreißer der Gelenklinienverschiebung, ist allerdings statistisch signifikant präziser bei der Einstellung der mechanischen Beinachse. Unsere Ergebnisse legen nahe, dass das Implantat-Design keine Auswirkungen auf die Gelenklinienverschiebung hat. Die präoperative oder postoperative Beinachse beeinflusst die Verschiebung der Gelenklinie nicht signifikant.