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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Die Behandlung der chronischen Osteitis in Kombination mit ausgedehntem Haut-Weichteildefekt

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Ulf-Joachim Gerlach - BG-Unfallkrankenhaus Hamburg, Abteilung für Septische Unfallchirurgie und Orthopädie, Hamburg, Germany
  • Perikles Kolokythas - BG-Unfallkrankenhaus Hamburg, Abteilung für Hand-, Plastische und Mikrochirurgie, Hamburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI29-727

doi: 10.3205/14dkou170, urn:nbn:de:0183-14dkou1705

Published: October 13, 2014

© 2014 Gerlach et al.
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Fragestellung: Bei der Kombination von Infekt-Defekt-Pseudarthrosen mit ausgedehnten Hautweichteildefekten handelt es sich um eine schwerwiegende Problematik, die einer mehrzeitigen multidisziplinären aufwendigen Behandlung bedarf, um eine stabile, belastungsfähige Extremität wiederherzustellen.

Methodik: Von 01.01.2007-30.06.2010 behandelten wir 78 Patienten mit ausgedehnten, infizierten Hautweichteildefekten in Kombination mit einer Infekt-Defekt-Pseudarthrose ( 75 Tibiae, 3 Femora). 87% der Patienten waren männlich mit einem Alterdurchschnitt von 52,4 Jhren (21-85), 13% weiblich mit einem Alterdurchschnitt von 53,6 Jahren (19-80). Im 1. Eingriff erfolgte das radikale Debridement von Knochen und Weichteilen, bei Instabilität Stabilisierung mit Fixateur externe. Im 2. Eingriff erfolgte die Defektdeckung durch frei transplantierte Lappen (ALT n=34, Radlialis n=18, Parascapular n=15, Latissimus n=11). Als 3. operativer Schritt erfolgte der Knochendefektaufbau, in 68 Fällen durch Spongiosaplastik, in 10 Fällen mittels Segmenttansport.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei 74 Patienten gelang die Wiederherstellung einer belastungsfähigen Extremität bei dauerhafter Infektberuhigung und stabiler Weichteildeckung. In 14 Fällen (19%) kam es zu einem Lappenverlust, der in 8 Fällen erfolgreich durch einen 2. freien Lappen behandelt wurde, bei 2 Patienten erfolgte die Weichteildeckung durch Dermatodistraktion. In 4 Fällen war eine Amputation erforderlich bei nicht zu deckenden Weichteildefekten. Die Behandlung der Kombination von Infekt-Defekt-Pseudarthrose mit Hautweichteildefkten ist möglich, aufwendig und hat multidisziplinär zu erfolgen. Die Ergebnisse sind bei radikalem Debridement und anschließender Wiederherstellung der Weichteil- und Knochendefekte gut.