Article
Die Behandlung der chronischen Osteitis in Kombination mit ausgedehntem Haut-Weichteildefekt
Search Medline for
Authors
Published: | October 13, 2014 |
---|
Outline
Text
Fragestellung: Bei der Kombination von Infekt-Defekt-Pseudarthrosen mit ausgedehnten Hautweichteildefekten handelt es sich um eine schwerwiegende Problematik, die einer mehrzeitigen multidisziplinären aufwendigen Behandlung bedarf, um eine stabile, belastungsfähige Extremität wiederherzustellen.
Methodik: Von 01.01.2007-30.06.2010 behandelten wir 78 Patienten mit ausgedehnten, infizierten Hautweichteildefekten in Kombination mit einer Infekt-Defekt-Pseudarthrose ( 75 Tibiae, 3 Femora). 87% der Patienten waren männlich mit einem Alterdurchschnitt von 52,4 Jhren (21-85), 13% weiblich mit einem Alterdurchschnitt von 53,6 Jahren (19-80). Im 1. Eingriff erfolgte das radikale Debridement von Knochen und Weichteilen, bei Instabilität Stabilisierung mit Fixateur externe. Im 2. Eingriff erfolgte die Defektdeckung durch frei transplantierte Lappen (ALT n=34, Radlialis n=18, Parascapular n=15, Latissimus n=11). Als 3. operativer Schritt erfolgte der Knochendefektaufbau, in 68 Fällen durch Spongiosaplastik, in 10 Fällen mittels Segmenttansport.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei 74 Patienten gelang die Wiederherstellung einer belastungsfähigen Extremität bei dauerhafter Infektberuhigung und stabiler Weichteildeckung. In 14 Fällen (19%) kam es zu einem Lappenverlust, der in 8 Fällen erfolgreich durch einen 2. freien Lappen behandelt wurde, bei 2 Patienten erfolgte die Weichteildeckung durch Dermatodistraktion. In 4 Fällen war eine Amputation erforderlich bei nicht zu deckenden Weichteildefekten. Die Behandlung der Kombination von Infekt-Defekt-Pseudarthrose mit Hautweichteildefkten ist möglich, aufwendig und hat multidisziplinär zu erfolgen. Die Ergebnisse sind bei radikalem Debridement und anschließender Wiederherstellung der Weichteil- und Knochendefekte gut.