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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Traumatische Ruptur der Trizepssehne – eine Serie von 8 Fällen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Hanjo Neumann - Berufsgenossenschaftliches Unfallkrankenhaus Hamburg, Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie, Hamburg, Germany
  • Benjamin Kienast - Berufsgenossenschaftliches Unfallkrankenhaus Hamburg, Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie, Hamburg, Germany
  • Arndt-Peter Schulz - Universität zu Lübeck, Klinik für Chirurgie des Stütz- und Bewegungsapparates, Skt. f. Biomechatronik/Orthopädisch-Traumatolog. Forschung, Lübeck, Germany
  • Stefan Breer - Berufsgenossenschaftliches Unfallkrankenhaus Hamburg, Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie, Hamburg, Germany
  • Christian Jürgens - Berufsgenossenschaftliches Unfallkrankenhaus Hamburg, Abt. für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie, Hamburg, Germany
  • Maximilian Faschingbauer - Berufsgenossenschaftliches Unfallkrankenhaus Hamburg, Abt. für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie, Hamburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI24-875

doi: 10.3205/14dkou127, urn:nbn:de:0183-14dkou1276

Published: October 13, 2014

© 2014 Neumann et al.
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Fragestellung: Ca. 0,8-2% aller Sehnenverletzungen machen Verletzungen der Trizepssehne aus. Studien, die eine größere Anzahl Tricepssehenen-Verletzungen untersuchen sind ebenfalls selten. Häufig wird als Unfallmechanismus der Sturz auf die ausgestreckte Hand beschrieben. Direkter Anprall auf den Ellenbogen als Ursache einer Trizepssehnen Verletzungen sind nur in case-reports beschrieben. In der Regel reißt der knöcherne Tirzepssehnenanker aus dem Olecranon aus und disloziert nach proximal.

Die Behandlung ist immer operativ, da konservativ versorgte Rupturen zu schlechten Ergebnissen führen. Zur transossären Verankerung stehen nicht resorbierbare transossäre Nähte und Fadenanker zur Verfügung.

Methodik: 2011 und 2012 wurden in XXX 8 (5m, 3w) traumatische Tricepssehnenausriße operative behandelt. Bei allen Patienten konnte ein direkter Anprall auf den dorsalen Ellenbogen nachgewiesen werden. Wesentliche Begleiterkrankungen bestanden nicht. 6 Patienten wurden mit nicht resorbierbaren transossären Nähten versorgt. 2 Patienten mit wurden mit Fadenankern versorgt.

Alle Patienten konnten für die Nachuntersuchung erreicht werden. Das Nachuntersuchungsintervall betrug ~10 Monate. Ausschlüsse gab es keine. Die Patienten wurden klinisch nach dem Morey-Score und dem Radin & Risbeborough-Score beurteilt. Weiterhin wurde der DASH-Score ermittelt. Eine Röntgenaufnahme in 2 Ebenen des verletzten Ellenbogens wurde ebenfalls angefertigt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Eine Nahtanker Versorgung musste bei sekundärem Ausriss revidiert werden. Dieser wurde dann mit transossären Nähten und Schrauben Augmentation behandelt. Weitere Komplikationen wurden nicht beobachtet. Zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung konnte bei allen behandelten Patienten ein sicheres Einheilen der Refixation dokumentiert werden. 7 Patienten hatten ein sehr gutes Ergebnis (~96,2 Punkte) im Morey-Score; 1 Patient ein gutes Ergebnis (93 Punkte). Im Radin & Risbeborough-Score hatten alle Patienten ein gutes Ergebnis. Im DASH Score konnte im Mittel ein Score von 11,2 Punkten ermittelt werden. Radiologisch ließen sich die refixierten Ausrisse ohne weitere Kalzifikationen nachweisen.

Diese Studie dokumentiert die Ergebnisse nach Versorgung isoliert traumatischer Trizepssehnenrisse. In allen Fällen konnte eine solide Verankerung erreicht werden. Wir konnten im Rahmen des berufsgenossenschaftlichen Heilverfahren einige auswärtig primär versorgte Trizepssehnen-Verletzungen nachuntersuchen. Diese gingen nicht in diese Studie ein. Hier zeigten sich bei Versorgung mit Nahtanker wiederholt sekundäre Ausrisse. Auch der Revisionsfall in unserem Studienkollektiv scheint zu bestätigen, dass die Verankerung mit Nahtankern im spongiösen Olecranon insbesondre unter Berücksichtigung der großen Zugkraft des M.triceps schwierig ist. Standardmäßig daher wird in unserem Haus die Versorgung mit nicht resorbierbaren transossären Nähten bevorzugt.