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Glenohumerale Begleitpathologien bei höhergradigen Luxationen des Schultereckgelenks – eine Analyse von 180 Fällen
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Published: | October 13, 2014 |
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Fragestellung: Minimal-invasive OP-Techniken finden zunehmend Verbreitung bei der Behandlung von Verletzungen des Akromioklavikulargelenkes (ACG). Arthroskopische Verfahren bitten den Vorteil einer glenohumeralen Gelenkinspektion bei der Versorgung. In kleineren Fallserien wurde über eine hohe Prävalenz an intraartikulären Begleitverletzungen berichtet. Ziel der Studie ist eine detailliertere Auswertung der intraartikulären Begleitpathologien. Gibt es Unterschiede bei akuten vs. chronischen Instabilitäten oder dem Schweregrad der Verletzung? Was ist die Ursache und welchen Einfluss hat das Alter auf die Häufigkeit assoziierter Verletzungen.
Methodik: Bei einer konsekutiven Serie von 180 Patienten (20 Frauen, 160 Männer, Alter 41 Jahre (J.) (14-74 J.)), die bei höhergradigen ACG-Luxationen arthroskopisch rekonstruiert wurden, wurden die glenohumeral detektierten Begleitpathologien prospektiv erfasst(Level IV, diagnostische Studie). In der Subgruppenanalyse wurde zwischen Schweregrad der ACG-Luxation (RW III vs. RW V), akuter (Intervall Unfall-OP <21 Tage) sowie chronischer Instabilität (>21 Tage), und dem Alter bei OP (jung: <45 J.; alt: >45 J.) unterschieden. Zudem wurde klassifiziert, ob es sich um verschleißbedingte Pathologien oder Trauma-assoziierte Verletzungen gehandelt hat (degenerativ, intermediär, Trauma-bedingt).
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei 41,7% (75/180) der Patienten (Pat.) wurden glenohumerale Begleitpathologien identifiziert. Mit 68% wurde die überwiegende Anzahl der Läsionen als degenerativ bedingt eingestuft (intermediär:13%). 19% waren direkt Trauma-assoziiert. Am häufigsten zeigten sich SLAP-Läsionen (n=22), Läsionen der Supraspinatussehne (n=21, davon 18 PASTA-Läsionen) sowie Veränderungen am Gelenkknorpel (n=22), dies jedoch meist degenerativ bedingt. Pathologien der Bizepssehne waren bei 14 Pat. vorliegend. Bei den therapiebedürftigen Befunden (Bef.) war bei 80% eine Glättung als Therapie ausreichend. Bei 20% der Fälle waren weiterführende Maßnahmen indiziert (1x SLAP Repair, 5x LBS-Tenodese, 4x SSC-Rekonstruktion, 2x PASTA-Repair, 2x SSP-Rekonstruktion, 2x Mikrofrakturierung).
In der RW V Gruppe war eine signifikant höhere Rate an pathologischen (path.) Bef. zu erheben, als bei der RW III-Gruppe (73 Bef. bei 88 Pat. Gruppe RW V vs. 38 Bef./92 Pat Gruppe RW III). Bei den chronisch-symptomatischen Instabilitäten waren ebenfalls vermehrt path. Bef. als bei den akut verletzten Pat. auffällig (58 Bef. bei 71 Patienten Gruppe chronisch vs. 57 Bef. bei 122 Pat. Gruppe akut). Bei Pat. >45 J. war die Rate an path. Bef. mit 71 bei 71 Pat. vs. 40 Bef. bei 109 Pat. ebenfalls signifikant erhöht.
Bei höhergradigen ACG-Verletzungen sind insbesondere bei RW V-Verletzungen, chronisch-symptomatischen Instabilitäten und älteren Pat. häufig begleitende intraartikuläre Pathologien vorliegend. Arthroskopische Verfahren ermöglichen deren Erkennung und gleichzeitig die Durchführung erforderlicher therapeutischer Maßnahmen, wie es bei offenen OP-Techniken nicht möglich wäre.