Article
Return-to-sports nach winkelstabiler Plattenosteosynthese des proximalen Humerus – eine retrospektive Studie an 65 Patienten mit einem Mindest-Follow-up von 24 Monaten
Search Medline for
Authors
Published: | October 13, 2014 |
---|
Outline
Text
Fragestellung: Die Ansprüche an die Wiederherstellung der Funktion nach osteosynthetischer Versorgung proximaler Humerusfrakturen steigen stetig, und insbesondere die Frage nach der Rückkehr zum Sport nach derartigen Verletzungen ist für einen Großteil der Patienten von entscheidender Bedeutung. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Sportfähigkeit nach winkelstabiler Plattenosteosynthese proximaler Humerusfrakturen anhand etablierter klinischer Scores zu ermitteln. Ein Hauptaugenmerk wurde dabei auf die Sportfähigkeit (Frequenz, Intensität und Sportarten) gelegt.
Methodik: Im Zeitraum 01/ 2007 bis 12/ 2009 wurden in unserer Klinik 120 proximale Humerusfrakturen mittels winkelstabiler Platte versorgt und 83 Patienten erfüllten die Einschlusskriterien der Studie. Von diesen 83 Patienten konnten 65 Patienten (mittleres Alter 52,6 Jahre, 36 Frauen und 29 Männer, Mindest-Follow-up: 24 Monate) im Rahmen einer retrospektiven Untersuchung mittels Fragebogen zu ihrer Schulterfunktion und ihrer Sportfähigkeit evaluiert werden. Erhoben wurden dabei der Munich Shoulder Questionnaire (MSQ), aus dem der Constant Score, der SPADI und der Dash Score abgeleitet werden können, sowie ein spezieller Sportaktivitätsfragebogen zur Evaluation der Sportfähigkeit.
Ergebnisse: Der mittlere MSQ lag bei 85, ± 13,7 Punkten, im Constant Score konnten 75,4 ± 13,7 Punkte erreicht werden. Auf der Basis der Bewertungsskala von Habermeyer erreichten 4 Patienten ein exzellentes Ergebnis, 28 Patienten ein gutes Ergebnis und 19 Patienten ein durchschnittliches Ergebnis mit einem Constant- Score zwischen 70 und 79. 14 Patienten wiesen im Constant Score ein schlechtes Ergebnis auf und hier fanden sich insbesondere die Patienten mit 4-Part-Frakturen wieder. Der SPADI Score wurde aus dem MSQ berechnet und lag bei 88 ± 16,4, der DASH belief sich im Mittel auf 10,2 ± 14,8. Von den 65 Studienpatienten waren vor und nach der Verletzung 61 Patienten sportlich aktiv. Die Trainingseinheiten reduzierten sich dabei von 3 ± 1,8 auf 2,8 ± 1,9, was statistisch nicht signifikant war (p=0,56). Die Sportarten reduzierten sich von prä-operativ 26 ausgeführten Disziplinen auf 23. Davon waren vor allem die Schulter- belastenden Sportarten betroffen, wenngleich der Rückgang statistisch nicht signifikant war.
Schlussfolgerung: Die vorliegende Arbeit zeigt, dass Sport nach osteosynthetischer Versorgung proximaler Humerusfrakturen mittels winkelstabiler Platte nach wie vor möglich ist. Die Daten zeigen die Abhängigkeit des klinischen Outcomes von der Frakturform, aber auch nach 4-Part Frakturen sind Überkopfsportarten in statistisch nicht signifikant unterschiedlicher Frequenz und Intensität wie prä-operativ möglich.