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Intraartikuläre distale Humerustrümmerfrakuren. Einfluss des primären Fixateur externe vor winkelstabiler Doppelplattenosteosynthese auf das klinische Outcome
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Published: | October 13, 2014 |
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Fragestellung: Distale Humerustrümmerfrakturen sind trotz der Fortschritte bei Osteosynthesetechniken und Implantaten weiterhin schwierig zu therapieren und sehr komplikationsträchtig. Die akute Ausversorgung mittels winkelstabiler Plattenosteosynthese wurde zunehmend von der zweizeitigen Versorgung mit initialer Stabilisierung mittels Fixateur externe und sekundärer Plattenosteosynthese abgelöst.
Ziel dieser Studie war es herauszufinden, ob es Unterschiede im Outcome nach einzeitiger oder zweizeitiger osteosynthetischer Versorgung gibt.
Methodik: 24 Patienten mit intraartikulären distalen Humerustrümmerfrakturen mit einem durchschnittlichen Alter bei Operation von 51 Jahren (Minimum 14, Maximum 84 Jahre) wurden in die Studie eingeschlossen. 15 Patienten waren mit einer einzeitigen winkelstabilen Doppelplattenosteosynthese (Gruppe A), 9 Patienten (Gruppe B) waren zunächst mittels Fixateur externe und im Verlauf mit Doppelplattenosteosynthese versorgt worden.
Das mittlere Follow-up lag bei 38 Monaten (Minimum 11, Maximum 88 Monate). Der Mayo Elbow Performance Score (MEP), der SF-36-Fragebogen, der Quick-DASH und der DASH Score wurden zur Erhebung von Schmerzen und funktionellem Outcome verwendet. Die Auswertung der Röntgenbilder wurde im Hinblick auf Arthrosezeichen und heterotope Ossifikationen durchgeführt. Die deskriptive Statistik wurde mit dem Mann-Whitney-U-Test erhoben.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Auswertung der funktionellen Outcome-Scores erbrachte signifikant bessere Ergebnisse im Quick-DASH (p=0,012) und DASH-Score (p=0,041) für die Gruppe A. Der SF-36 und der MEP zeigten keine signifikanten Unterschiede für beide Gruppen. Die Ellenbogenbeweglichkeit war mit einem durchschnittlichen Extensionsdefizit von 28° bei mittlerer Flexion von 118° und mittlerer Pronation/Supination von 79° und 76° relativ gering eingeschränkt. Ein signifikanter Unterschied zeigte sich im Hinblick auf die Extension, welche in Gruppe B deutlich schlechter war (p=0,048).
Die radiologische Analyse zeigte in 60% der Fälle Arthrosezeichen in Gruppe A und in 100% der Fälle in Gruppe B. Diese Ergebnisse waren jedoch nicht signifikant. Heterotope Ossifikationen traten in der der gleichen prozentualen Verteilung in beiden Gruppen auf. Auch diese Resultate waren nicht signifikant (p=0,052).
Perioperative Komplikationen wurden ohne statistische Signifikanz in Gruppe A mit 40% weniger häufig beobachtet als in Gruppe B mit 56%.
Nach einzeitiger Doppelplattenosteosynthese bei distalen Humerustrümmerfrakturen zeigen sich signifikant bessere Ergebnisse im klinischen Outcome im Vergleich zur zweizeitigen Versorgung mit initialer externer Fixation. Des Weiteren scheint eine initiale externe Fixierung ein Risikofaktor für eine dauerhafte Bewegungseinschränkung zu sein.
Hinsichtlich perioperativer Komplikationsrate, posttraumatischer Arthrosezeichen und heterotoper Ossifikationen zeigen sich ebenfalls bessere Ergebnisse für die primäre Osteosynthese. Signifikante Unterschiede waren hier jedoch nicht feststellbar.