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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Die modulare Tumorendoprothetik in der chirurgischen Therapie von Knochenmetastasen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Marcel-Philipp Henrichs - Universitätsklinikum Münster, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemeine und Tumororthopädie, Münster, Germany
  • Juliane Krebs - Universitätsklinikum Münster, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemeine und Tumororthopädie, Münster, Germany
  • Arne Streitbürger - Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie, Universitätsklinikum Münster, Münster, Germany
  • Georg Gosheger - Universitätsklinikum Münster, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemeine und Tumororthopädie, Münster, Germany
  • Wiebke Guder - Universitätsklinikum Münster, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemeine und Tumororthopädie, Münster, Germany
  • Sebastian Bockholt - Universitätsklinikum Münster, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemeine und Tumororthopädie, Münster, Germany
  • Jendrik Hardes - Klnik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie, Universitätsklinikum Münster, Münster, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocPO22-295

doi: 10.3205/13dkou759, urn:nbn:de:0183-13dkou7594

Published: October 23, 2013

© 2013 Henrichs et al.
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Text

Fragestellung: Durch verbesserte Behandlungsmöglichkeiten von Karzinomerkrankungen wurde in den letzten Jahren in vielen Fällen eine Verlängerung der Überlebenszeit erzielt. Viele Patienten erreichen nun das Stadium der Knochenmetastasierung und überleben trotz Metastasierung noch Monate oder gar Jahre. Aus diesem Grunde kommt der chirurgischen Behandlung von Knochenmetastasen eine immer größere Bedeutung zu. Eins der Hauptziele der Behandlung sollte eine dauerhaft stabile Rekonstruktion nach Resektion der Metastase sein, welche den Patienten überleben kann.

Ziel dieser retrospektiven Studie war es, das Überleben, den onkologischen Status, Komplikationen und die Funktion nach Resektion einer Knochenmetastase und Rekonstruktion mit einer modularen Tumorendoprothese (MUTARS, Implantcast GmbH, Buxtehude) zu erheben.

Methodik: Im Zeitraum von 1993 - 2008 versorgte Patienten wurden anhand unserer Tumordatenbank identifiziert. Relevante Daten wurden anhand der Patientenakten erhoben, zusätzlich wurden Einwohnermeldeämter und die behandelnden Hausärzte kontaktiert. Von den lebenden Patienten wurden Fragebögen inklusive des MSTS-Scores ausgefüllt. Die Ergebnisse wurden daraufhin statistisch ausgewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Zwischen 1993 und 2008 wurden in unserer Abteilung 80 Patienten (30 weiblich, 50 männlich) mit insgesamt 82 modularen Endoprothesen aufgrund von Knochenmetastasen versorgt. Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 63 Jahren. Häufigste Primärtumoren waren das Nierenzellkarzinom (46,7%), Mamma-Karzinom (21,3%) und Bronchialkarzinom (7,5%).

Mit 45,1% war das proximale Femur der häufigste Manifestationsort, gefolgt vom proximalen Humerus (25,6%) und distalem Femur (17,1%). In 22 Fällen stellte die Implantation der modularen Tumorprothese einen Revisionseingriff dar, entweder aufgrund eines Tumorrezidivs oder aufgrund eines Versagens der vorherigen Osteosynthese.

Nach der Operation überlebten die Patienten im Schnitt 2,9 Jahre. Die 1-Jahres-Überlebensrate beträgt 70%, die 5-Jahres-Überlebensrate 20%. In 18% der Fälle musste eine operative Revision aufgrund einer Komplikation durchgeführt werden. Das Implantatüberleben beträgt 83% für ein Jahr und 74% nach 5 Jahren. Die Funktion und Patientenzufriedenheit gemessen mittels MSTS-Score ist gut (67% für die obere Extremität und 63% für die untere Extremität).

Wir zeigen, dass die Resektion und Rekonstruktion mittels modularer Tumorendoprothese ein sinnvolles Therapieverfahren für Patienten mit Knochenmetastasen darstellt. Das Verfahren ist relativ komplikationsarm, zudem werden die Patienten nach der Operation schnell wieder mobil. Durch die Operation werden in unserem Kollektiv hohe Überlebensraten erzielt, besonders bei Patienten mit singulären Metastasen. Verglichen mit anderen operativen Verfahren ist die Langlebigkeit der Rekonstruktion mit modularer Endoprothese überlegen. Auf diese Weise ist dieses Verfahren trotz relativ hoher Kosten anderen osteosynthetischen Verfahren überlegen.