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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Evaluation einer individualisierten trainingstherapeutischen Intervention am Arbeitsplatz

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Carsten Müller - Institut für funktionelles Training und Therapie, Münster, Germany
  • Christian Schlüter - Institut für funktionelles Training und Therapie, Münster, Germany
  • Daniel Schnieders - Institut für funktionelles Training und Therapie, Münster, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocPO21-141

doi: 10.3205/13dkou747, urn:nbn:de:0183-13dkou7472

Published: October 23, 2013

© 2013 Müller et al.
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Text

Fragestellung: Erkrankungen des Bewegungsapparates stellen für jedes Unternehmen eine enorme Herausforderung aufgrund verminderter Produktivität und Arbeitsunfähigkeit der Mitarbeiter (MA) dar. Ein Großteil der Betroffenen mit muskuloskelettaler Beschwerdesymptomatik sieht diese im Arbeitsplatz begründet, so dass individuelle und arbeitsplatzbezogene Gesundheitsförderungsmaßnahmen an Bedeutung gewinnen [1]. Diese Untersuchung geht der Frage nach, welche kurzfristigen Auswirkungen eine individualisierte trainingstherapeutische Betreuung am Arbeitsplatz auf die Entwicklung der funktionell-motorischen Leistungsfähigkeit der MA hat.

Methodik: Über 12 Wochen wurden 49 MA (Fließband & Emaillierung) im Alter von 46,9±6,7 Jahren wöchentlich bewegungstherapeutisch am Arbeitsplatz betreut. Neben der Durchführung von Ausgleichsübungen bestand das Ziel in der Vermittlung von Handlungs- und Effektwissen, um zu einer regelmäßigen Durchführung von gezielten therapeutischen Übungen zu motivieren. Die MA erhielten zusätzlich einen individuellen Heimtrainingsplan mit 3-5 ausgewählten Übungen und progressiver Belastungsgestaltung. Evaluativ wurden zu Beginn und nach Abschluss der Maßnahme ein Rumpfkraftausdauer-Test (McGill [2]), der Functional Movement Screen TM (FMS) zur Überprüfung der Bewegungsfertigkeiten [3], sowie der SF-36 zur Erfassung der Lebensqualität eingesetzt. Aus den motorischen Testverfahren wurden direkt Hinweise für die Trainingsplanung abgeleitet.

Statistische Analyse: Wilcoxon-Test, Effektgrößenberechnung (standardized effect size) nach Kazis [4].

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Tabelle 1 [Tab. 1]; Tabelle 2 [Tab. 2]. Die Ergebnisse des SF-36 deuten auf eine moderate Steigerung des subjektiv empfundenen Gesundheitszustands hin, ohne statistische Signifikanzen aufzuweisen. Der Kraftausdauertest und der FMS eignen sich für den Einsatz in der betrieblichen Gesundheitsförderung, insbesondere wenn eine individuelle Beratung und Betreuung der MA gewünscht wird. Umfassende Informationen im Sinne einer Leistungsdiagnostik des Bewegungsapparats können direkt für die Trainingsplanung, sowie Evaluierung durchgeführter Maßnahmen ohne großen materiellen Aufwand genutzt werden.


Literatur

1.
Boschman, et al. Musculoskeletal disorders among construction workers. BMC Musculoskeletal Disorders. 2012
2.
McGill. Low Back Disorders-evidence based prevention and rehabilitation. 2007
3.
Cook, et al. Movement: Functional Movement Systems. 2011
4.
Kazis, et al. Effect sizes for interpreting changes in health status. Medical Care. 1989