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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Arthroskopisch assistierte Ausziehnaht bei Eminentia-Ausrissen des vorderen Kreuzbandes im Kindes- und Jugendalter

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Wolfgang Martin - BG Unfallklinik Duisburg, Duisburg, Germany
  • Christian Schoepp - BG Unfallklinik Duisburg, Duisburg, Germany
  • Dieter Rixen - BG Unfallklinik Duisburg, Duisburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocPO20-298

doi: 10.3205/13dkou722, urn:nbn:de:0183-13dkou7220

Published: October 23, 2013

© 2013 Martin et al.
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Fragestellung: Die Inzidenz von Rupturen des Vorderen Kreuzbandes (VKB) im Kinder- und Jugendalter steigt. Begründet ist dies v.a. durch die Zunahme von risikoreichen Trendsportarten und einen früheren Eintritt in den Leistungssport. Unterschieden wird zwischen ligamentären Rupturen und knöchernen Ausrissverletzungen. Letztere betreffen die Eminentia intercondylaris und sind auf eine noch nicht abgeschlossene Skelettreife zurückzuführen. Die tibialen Bandausrisse werden unter Erhalt der eigentlichen VKB-Strukturen transossär refixiert. Zurzeit werden verschiedene OP-Verfahren durchgeführt. Es existieren rein arthroskopische Techniken mit unterschiedlichen Fixationen (Kirschnerdrähte, resorbierbare Ankersysteme, PDS-Kordel), halboffene und offene Verfahren mit Implantation von ante-und retrograden Schrauben, Hakensystemen und resorbierbaren Implantaten. In unserer Klinik wird seit mehreren Jahren die rein arthroskopische Ausziehnaht mit nicht resorbierbarem Nahtmaterial durchgeführt.

Methodik: Von 08/2009 bis 11/2011 erfolgte bei insgesamt 9 Patienten (5 m, 4 w) im Alter von 7-16 Jahren (Durchschnittalter 14,3 Jahre) die arthroskopisch assistierte Refixierung von ossären VKB-Rupturen mittels knöcherner Ausziehnaht.

Zunächst erfolgte die diagnostische Arthroskopie zum Ausschluss bzw. Nachweis von Zusatzverletzungen. Über ein tibiales Kreuzbandzielgerät wurden anschließend zwei Führungsdrähte platziert und hierdurch das Eminentiafragment reponiert. Es erfolgte die Armierung des VKB mit Lassofäden, die anschließend mit Hilfe eines Ösendrahtes über die zuvor überbohrten Zieldrähte (4,5mm) ausgeleitet wurden. Unter Sichtkontrolle wurden die Fadenpaare prätibial über einer durch die zwei Bohrkanäle entstandenen Knochenbrücke miteinander verknotet. Postoperativ erfolgte zunächst die Anlage einer Mecronschiene und Entlastung für 6 Wochen. Die Flexion für 6 Wochen bei 90° limitiert. Die Vollbelastung in Flexion durfte nach 7 Wochen postoperativ durchgeführt werden.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der Eingriff erfolgte in allen Fällen innerhalb von 7 Tagen nach Trauma. Die OP-Zeit lag bei durchschnittlich 67 Min. Der Eingriff wurde in allen Fällen rein arthroskopisch durchgeführt. Perioperative Komplikationen traten nicht auf. Klinische Verlaufskontrollen erfolgten nach 6 Wochen, 6 Monaten und 12 Monaten. Ein Instabilitätsgefühl wurde von keinem Patienten angeben, kein Pat. wies einen positiven Pivot Shift Test auf. Im IKDC -Score und Lysholm Score fanden sich nur hohe Werte (IKDC A und B) und somit gute Resultate. Radiologisch zeigt sich ausnahmslos eine vollständige knöcherne Konsolidierung. Zu einer Beeinflussung des Längenwachstums oder einem frühzeitigen Fugenschluss kam es im Nachbeobachtungszeitraum nicht.

Zusammengefasst liefert die beschriebene OP-technik als einzeitiges Verfahren bei geringer Invasivität exzellente funktionelle und röntgenmorphologische Ergebnisse. Im Gegensatz zu vielen anderen Operationsverfahren ist eine zweite Operation für eine Fremdmaterialentfernung nicht erforderlich.