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Frühfunktionelle postoperative Mobilisation nach operativer Versorgung von Quadricepssehnenrupturen
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Published: | October 23, 2013 |
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Fragestellung: Die Literatur zeigt, dass eine frühe Mobilisation nach operativer Versorgung von Sehnenrupturen den Heilungsprozess fördert und zu einer verbesserten Gelenkfunktion führt. Obwohl die frühfunktionelle Mobilisation z.B. nach Achillessehnen- und Rotatorenmanschettenrupturen bereits etabliert ist, erfolgt die postoperative Mobilisation nach operativer Versorgung von Quadricepssehnenrupturen eher zurückhaltend, zum Teil mit vollständiger Immobilisation und Entlastung. Ursächlich für diese restriktive Vorgehensweise ist womöglich der Mangel an Literatur zu diesem Thema sowie die limitierten Rückzugsmöglichkeiten im Falle von Re-Rupturen.
Ziel der vorliegenden Studie war der Vergleich zweier unterschiedlicher postoperativer Therapieregime nach operativer Quadricepssehnennaht und die Evaluierung ob eine forcierte frühfunktionelle Mobilisation auch im Rahmen von Quadricepssehnenrupturen durchführbar ist.
Methodik: In die Studie eingeschlossen wurden alle Patienten, die eine operative Versorgung einer unilateralen Quadricepssehnenruptur in einer der beiden teilnehmenden Kliniken im Zeitraum 2001-2008 erhielten und ein minimales Follow-up von 24 Monaten hatten. Die operative Technik war in beiden Kliniken vergleichbar, jedoch gab es unterschiedliche Nachbehandlungsschemata. Die Patienten von Klinik A wurden postoperativ eher restriktiv mit 6-wöchiger Teilbelastung mit halbem Körpergewicht und eingeschränkter Flexion (40 Grad) nachbehandelt, während die Patienten von Klinik B unter sofortiger Vollbelastung und stufenweiser Flexionssteigerung bis 90 Grad in den ersten 6 Wochen nachbehandelt wurden. Es erfolgte sowohl eine klinische Ergebnisanalyse mittels des IKDC Scores sowie eine quantitative Komplikationsanalyse.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: 66 Patienten wurden in die Studie eingeschlossen. 28 Patienten (Klinik A) wurden restriktiv nachbehandelt und 38 Patienten (Klinik B) mit sofortiger Vollbelastung und forciertem Bewegungsaufbau.
Der Nachuntersuchungszeitraum betrug im Durchschnitt 4,5 Jahre. Die beiden Gruppen waren sich hinsichtlich der präoperativen demographischen Daten ähnlich und zeigten keine signifikanten Unterschiede. Das klinische Outcome zum endgültigen Follow-up war zwischen den beiden Gruppen nicht signifikant unterschiedlich (Klinik A 72, Klinik B 75 Punkte). Auch hinsichtlich Qualität und Quantität postoperativer Komplikationen fanden sich keine Unterschiede. In beiden Gruppen traten zwei Re-Rupturen auf.
Eine frühfunktionelle Mobilisation unter Vollbelastung mit forciertem Bewegungsaufbau nach operativer Quadricepssehnennaht ist sicher und führt nicht zu schlechteren klinischen Ergebnissen als ein restriktives Nachbehandlungsschema.