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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Erste klinische Ergebnisse von magnetisch gesteuerten Growing Rods (MCGR) bei Patienten mit Early Onset Skoliose

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Karsten Ridderbusch - Altonaer Kinderkrankenhaus gGmbH, Kinderorthopädie, Hamburg, Germany
  • Martin Rupprecht - Altonaer Kinderkrankenhaus gGmbH, Kinderorthopädie, Hamburg, Germany
  • Ralf Stücker - Altonaer Kinderkrankenhaus gGmbH, Kinderorthopädie, Hamburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocPO18-144

doi: 10.3205/13dkou699, urn:nbn:de:0183-13dkou6991

Published: October 23, 2013

© 2013 Ridderbusch et al.
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Fragestellung: Wachstumsermöglichende Techniken zur Behandlung der progredienten Early Onset Skoliose (EOS) haben sich in den letzten Jahrzehnten deutlich entwickelt. Seit Juni 2011 wird die Technik der magnetisch verlängerbaren Growing Rods in unserer Klinik verwendet. Die Behandlung mit dem Growing Rod Verfahren wurde bislang insbesondere bei den neuromyopatischen Skoliosen durchgeführt. Im Rahmen einer retrospektiven Studie werden die ersten Erfahrungen zur Behandlung der Early Onset Skoliose anhand 11 operierter Patienten mit den magnetisch verlängerbaren Growing Rods mitgeteilt.

Methodik: Bei den 11 operierten Patienten handelt es sich um Skoliosen unterschiedlicher Ätiologie. Darunter waren 6 neuromuskuläre Skoliosen, 2 Skoliosen bei Neurofibromatose und 3 Patienten mit syndromaler Grunderkrankung. Das Durchschnittsalter der operierten Kinder, 8 Mädchen und 3 Jungen, betrug 7,8 Jahre (4,7-12,4 Jahre). Untersucht wurden Primärkorrektur, Folgekorrekturen nach magnetischer Distraktion, Spinal Length T1-T12, T1-S1, intra- und postoperative Komplikationen, sowie Patienten- bzw. Elternzufriedenheit.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Primärkrümmung der Patienten betrug im Mittelwert 68,7° (46°-96°) und wurde nach der 1. Operation auf 34° (22°-46°) reduziert. Die durchschnittliche präoperative Länge T1-T12 betrug 169mm (128-217) und nahm auf 194mm (161-232) zu. Die durchschnittliche präoperative Länge T1-S1 betrug 279mm (230-325) und nahm postoperativ auf 313mm (272-358) zu. Bei einem Patienten wurde ein Verlust der Distraktionsstrecke beobachtet. Dieses machte einen Rod-Wechsel notwendig. Keiner der Patienten benötigte intra- oder postoperativ eine Bluttransfusion. Bei 10 von 11 Kindern wurden bereits transkutane magnetische Nachstellungen der Growing Rods vorgenommen. Der durchschnittliche Cobb-Winkel nach der letzten magnetischen Verlängerung betrug 30° (20-49°). Ausnahmslos alle Patienten würden die Operation nochmals durchführen lassen.

Die ersten Ergebnisse zur Implantation magnetisch verlängerbarer Growing Rods bei Early Onset Skoliosen sind sehr Erfolg versprechend. Die Ergebnisse zeigen, dass die neue Technik eine sichere und effektive Non-Fusion Technik in der Behandlung der progressiven Early-Onset-Skoliose ist. Die transkutane Distraktionsmöglichkeit reduziert die Anzahl der operativen Eingriffe und senkt das Risiko möglicher Komplikationen. Durch die deutliche Reduzierung der operativen Eingriffe und die Verringerung der stationären Aufenthalte besteht eine deutlich gesteigerte Patientenzufriedenheit und Gesamtkostenreduktion. Eine größere Kohortenstudie mit längerem Follow-Up ist notwendig um die ersten Ergebnisse zu bestätigen.