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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Verbesserung des Outcomes bei proximaler Fermurfraktur im Alter durch Immunonutrition

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Markus Neumaier - Klinikum rechts der Isar, TU München, Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, München, Germany
  • Helen Vester - Klinikum rechts der Isar, TU München, Klinik für Unfallchirurgie, München, Germany
  • Fabian Schmitt - Klinikum rechts der Isar, TU München, Klinik für Unfallchirurgie, München, Germany
  • Andreas Nüssler - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Tübingen, Germany
  • Ulrich Stöckle - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Tübingen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocPO12-385

doi: 10.3205/13dkou608, urn:nbn:de:0183-13dkou6087

Published: October 23, 2013

© 2013 Neumaier et al.
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Text

Fragestellung: Bei proximalen Femurfrakturen im Alter zeigt sich weiterhin - trotz moderner Implantate und OP-Techniken - eine hohe Morbidität und Mortalität. Dies ist mitbedingt durch eine verschlechterte Abwehrlage (Immuninkompetenz), die den Ausbruch von Infektionen und kardiovaskulären Ereignissen begünstigt. In neueren Studien wird als grundlegendes Substrat für die Proteinsynthese der Immunzellen Glutamin als Grundbaustein und essentielle Aminosäure im katabolen Stoffwechsel angesehen (Oliveira, 2010).

Ist es daher möglich durch Substitution von Glutamin, die allgemeine Abwehrlage zu optimieren und eine besseres Outcome (Morbidität und Mortalität) zur erhalten?

Methodik: Es wurde hierzu eine randomisierte doppelverblindete Studie durchgeführt mit insgesamt 43 älteren Patienten (Ø 82 Jahre) mit operativer Behandlung einer proximalen Femurfraktur. Postoperativ wurde 3x täglich über 7 Tage ergänzend zur Nahrung Glutamin per os verabreicht. Neben Routineparameter der Prozessqualität wurden Labor- und Immunparameter (Tag 0, 1 und 7) registriert und mit Kontrollen von jungen Patienten abgeglichen. Nachuntersuchungen fanden am 7.Tag sowie 2 und 12 Monate postoperativ statt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Unter Glutamin zeigen sich am 7.Tag signifikant höhere Werte für IgA und IgG, als Ausdruck der besseren Rekonvaleszenz und Immunkompetenz. Parameter des oxidativen Stress (HO-1, SOD-1 und pNRF2) zeigen unter Glutamin höheren Werten (signifikant für das Antioxidanz SOD-1 am 7. Tag für die über 80-jährigen), so dass hier von einen besseren Abwehrlage für den postoperativen oxidativen Stress im Zusammenhang mit der Wundheilung ausgegangen werden kann.

Von Seiten der Morbidität und Mortalität zeigt sich eine Tendenz hin zu Glutamin, lässt sich aber bei geringer Patientenzahl keine klare Aussage machen (Abbildung 1 [Abb. 1]).

Durch die Substitution von Glutamin lässt sich der immunologische Status der älteren Patienten verbessern, was zu einer bessern Abwehrlage führt und vielleicht die Morbidität und Mortalität positiv beeinflussen könnte.