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Infektrate und klinische Ergebnisse nach wiederholten septischen HüftTEP Wechseln
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Published: | October 23, 2013 |
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Fragestellung: Die Anzahl septischer HüftTEP Wechsel hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. In der Literatur finden sich Nachuntersuchungen von Patienten mit ersten einzeitigen oder zweizeitigen septischen HüftTEP Wechseln. Derzeit ist jedoch wenig bekannt über Ergebnisse nach wiederholten septischen HüftTEP Wechseln.
Methodik: Von 2004 bis 2009 wurden bei 37 Patienten ein zweizeitiger HüftTEP Wechsel nach bereits vorausgegangenem septischem Hüft-TEP Wechsel durchgeführt.
Zur Bewertung der klinischen Funktion wurde der Harris Hip Score (HHS) herangezogen. Des Weiteren wurden die Reinfektrate, allgemeine Komplikationen (Luxation, Thrombose, Nervenläsion, ...) sowie die Lebensqualität mittels SF 12 erfasst.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Indikation zum erneuten septischen HüftTEP Wechsel wurde nach durchschnittlich 56 Monaten gestellt. In allen Fällen erfolgte der Wechsel zweizeitig mit einer durchschnittlichen Konsolidierungsphase von 14 Wochen. Bei 32 Patienten führten wir den zweiten Wechsel, bei zwei Patienten den dritten Wechsel und bei drei Patienten den mehr als dritten Wechsel durch.
Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung betrug 67 Jahre (40-90 Jahre). Der mittlere BMI betrug 28 kg/m² (22 - 37 kg/m²). Der ASA Score betrug in 21 Fällen drei (schwere Allgemeinerkrankungen), in 16 Fällen zwei (leichte Allgemeinerkrankungen).
Bei 28 von 37 Patienten (75,7%) bestand nach durchschnittlich fünf Jahren und ein Monat (2 Jahre - 7 Jahre und 8 Monate) weiterhin eine Infektberuhigung. Fünf Patienten wurden bzw. werden aufgrund einer (Re-)Infektion behandelt. Bei weiteren vier Patienten wurde mittlerweile eine dauerhafte Girdlestone Situation angelegt.
Der HHS lag zum Nachuntersuchungszeitpunkt im Durchschnitt bei 68,5. Bei 14 Patienten traten während der Behandlung allgemeine Komplikationen auf. Die körperliche und psychische Summenskala des SF 12 waren zu einer altersentsprechenden deutschen Normstichprobe signifikant (p < 0,05) gemindert.
Die Ergebnisse zeigen, dass auch bei vorangegangenen septischen HüftTEP Wechseln durch einen erneuten zweitzeitigen Wechsel eine Infektberuhigung in 3/4 der Fälle mit akzeptabler Funktion möglich ist. Jedoch müssen bei wiederholten Wechseln wegen der ansteigenden Reinfektrate und der zunehmenden Funktionsverschlechterung alternative Therapiewege, wie das Belassen der Girdlestone Situation oder der Vastus-lateralis Lappen in Betracht gezogen werden.