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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Beeinflussen intrasynoviale Wachstumsfaktoren das postoperative Resultat nach Rekonstruktion der Rotatorenmanschette?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Stephan Pauly - Charité Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Germany
  • Katharina Stahnke - Charité Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Germany
  • Sebastian Herrmann - Charité Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Germany
  • Markus Scheibel - Charité Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Germany
  • Stefan Greiner - Charité Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocWI54-1408

doi: 10.3205/13dkou406, urn:nbn:de:0183-13dkou4066

Published: October 23, 2013

© 2013 Pauly et al.
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Text

Fragestellung: An der Pathogenese der primären adhäsiven Kapsulitis sind verschiedene Wachstumsfaktoren (wie TGF-ß und PDGF) und Zytokine beteiligt. Gleichzeitig stimulieren Wachstumsfaktoren die biologische Regeneration nach Rekonstruktion der Rotatorenmanschette (RM) und können ihrerseits eine sekundäre adhäsive Kapsulitis bedingen.

Es ist unklar, wie viel Wachstumsfaktor notwendig ist, um die Einheilung einer refixierten Sehne bzw. eine sekundäre frozen shoulder zu bedingen. Möglicherweise könnte eine temporäre Schultersteife einen protektiven Effekt auf die einheilende Sehnen-Knochen-Einheit der RM ausüben.

Gegenstand der Studie ist daher die qualitative und quantitative Analyse der präoperativen Synovialflüssigkeit in Korrelation zum klinischen und radiologischen Resultat nach RM-Rekonstruktion.

Methodik: Bei n=38 Patienten erfolgte vor arthroskopischer Rekonstruktion der Supraspinatussehne eine standardisierte Gelenkpunktion. Hieraus wurden mittels Immunoassay (Bio-Plex Pro Human Cytokine) 27 Zytokine und Wachstumsfaktoren (u.a. Interleukine, PDGF, VEGF) quantifiziert.

Prä- und postoperativ (nach 6 Wochen, 3 und 6 Monaten) wurden klinische Scores (SSV, Constant, WORC, DASH) und das aktive wie passive Bewegungsausmaß dokumentiert. Präoperativ und 3 Monate postoperativ wurde die Sehnenintegrität MR-tomographisch untersucht.

Statistisch erfolgte die Prüfung einer Korrelation zwischen präoperativ exprimierten Zytokinen/Wachstumsfaktoren und postoperativer Schultersteife bzw. Integrität der refixierten RM.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von den untersuchten muskuloskeletalen Wachstumsfaktoren und Zytokinen wurde präoperativ ein heterogenes Expressionsprofil nachgewiesen. Es konnte keine Korrelation nachgewiesen werden zwischen 1) WF/Zytokin und klinischen Resultaten bzw. ROM nach 6 Wochen/3 Monaten, 2) WF/Zytokin und radiologischem Outcome nach Sugaya, 3) definierter Schultersteife und radiologischem Outcome (MRT).

Auf Grundlage der vorliegenden Resultate konnte kein Nachweis erbracht werden, dass die präoperative intrasynoviale Expression von Wachstumsfaktoren und Zytokinen in Zusammenhang mit dem kurz-/mittelfristigen klinischen und radiologischem Outcome steht.

Ferner scheint eine (temporäre) adhäsive Kapsulitis nicht mit veränderter Regeneration der RM im MRT zu korrelieren.

Als mögliche Limitierung sind ggf. andere als die geprüften 27 WF/Zytokine ausschlaggebend, bzw. die untersuchte Kohorte zu gering.