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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Bilaterale Fibulatransposition – Biologische Rekonstruktion nach Resektion primär maligner Knochentumoren an der unteren Extremität

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Maya Niethard - HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Sarkomzentrum Berlin-Brandenburg, Berlin, Germany
  • Carmen Tiedke - HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Sarkomzentrum Berlin-Brandenburg, Berlin, Germany
  • Dimosthenis Andreou - HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Sarkomzentrum Berlin-Brandenburg, Berlin, Germany
  • Frank Traub - HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Sarkomzentrum Berlin-Brandenburg, Berlin, Germany
  • Mario Kuhnert - HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Gefäßchirurgie, Berlin, Germany
  • Mathias Werner - HELIOS Klinikum Emil von Behring, Institut für Gewebediagnostik, Sarkomzentrum Berlin-Brandenburg, Berlin, Germany
  • Per-Ulf Tunn - HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Sarkomzentrum Berlin-Brandenburg, Berlin, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocWI49-92

doi: 10.3205/13dkou361, urn:nbn:de:0183-13dkou3617

Published: October 23, 2013

© 2013 Niethard et al.
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Fragestellung: Die biologische Rekonstruktion knöcherner Defekte nach Resektion primär maligner Knochentumore an der unteren Extremität hat die definitive Lösung als Ziel. Die Arbeit evaluiert die Methode der bilateralen gefäßgestielten Fibula als Rekonstruktionsmöglichkeit metaphysärer Defekt an Femur und Tibia bei jungen Patienten, die an einem primär malignen Knochentumor erkrankt sind.

Methodik: Zwischen November 2000 und Dezember 2011 wurde diese Rekonstruktionstechnik bei insgesamt 11 Patienten angewandt (5 weibl., 6 männl., medianes Alter bei OP 14,0 Jahre, Femur n=5, Tibia n=6), bei denen die metadiaphysäre Resektion auf Grund eines primär malignen Knochentumors an der unteren Extremität erfolgte. Die mediane Distanz des zu überbrückenden Defektes betrug 16,0 cm (8-24,5 cm). Bei den 6 Fällen der tibialen Rekonstruktionen wurde die ipsilaterale Fibula gefäßgestielt in den knöchernen Defekt eingeschwenkt (fibula pro tibia). Zusätzlich wurde die kontralaterale Fibula als freies Transplantat oder gefäßgestielt in den Defekt eingepflockt. Für die Rekonstruktion femoraler Defekte wurden zwei freie Fibulatransplantate verwendet. Alle Patienten mit einem Ewingsarkom und Osteosarkom erhielten ihre multimodale Therapie in Bezug auf das EURO-E.W.I.N.G 99- oder COSS-96-Protokoll. Das mediane Follow-up betrug 63 Monate.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Eine R0-Resektion wurde in 10 Fällen erreicht. Bei einem Patienten mit einem Adamantinom erfolgte eine R1-Resektion ohne Nachweis eines Lokalrezidives nach 12 Monaten Follow-up. Bei keinem der Patienten kam es zu einem Lokalrezidiv. 2 Patienten starben an ihrer Fernmetastasierung. Die Vollbelastung der operierten Extremität wurde im median nach 8 Monaten (4-18 Monate) freigegeben. Komplikationen traten bei 5 Patienten auf (Anastomosenblutung 1, Fraktur des Fibulatransplantates (konservative Therapie) 1, Infektion mit Pseudarthrose 1, Materialversagen mit verzögerter Konsolidierung 2). Keine der Komplikationen führte zu einem Versagen der biologischen Rekonstruktion oder zu einem ablativen Eingriff. Der MSTS-Score betrug im median 87% (67-100%).

Eine biologische Rekonstruktion sollte wann immer möglich in Betracht gezogen werden. Bei der Rekonstruktion metadiaphysärer Defekte von Femur und Tibia kann die bilaterale gefäßgestielte Fibulatransposition gute und dauerhafte Resultate erzielen. Eine Strahlentherapie im multimodalen Therapiekonzept erhöht das Risiko für ein transplantat- und implantatbezogenes Versagen.