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Prospektive Evaluation einer stationären Rehabilitation zur Entwicklung des Gangbilds und der Schrittaktivität bei pädiatrischen Knochen-/ Weichteiltumor-Patienten
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Published: | October 23, 2013 |
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Fragestellung: Im Kindes- und Jugendalter führen Erkrankungen an Weichteil- und Knochentumoren und ihre Therapie insbesondere im Bereich der unteren Extremitäten regelhaft zu deutlichen Beeinträchtigungen der Gehfähigkeit [1]. In unserem Projekt wird untersucht, ob und in welchem Maße Kinder und Jugendliche, die an derartigen Einschränkungen leiden, von rehabilitativen Maßnahmen im Sinne der Verbesserung des Gangbildes und der Alltagsaktivität profitieren. Darüber hinaus geht die Untersuchung der Frage nach, ob sich das Aktivitätsniveau nachhaltig verbessert.
Methodik: 39 Kinder und Jugendliche im Alter von 13,2±3,7 Jahren nach Knochen- und Weichteiltumorerkrankung wurden nach Aufklärung und schriftlichem Einverständnis zu Beginn und kurz vor Ende ihrer vierwöchigen stationären Rehabilitationsmaßnahme im Rahmen einer single center Studie in einer spezialisierten Rehabilitationsklinik mit den folgenden Methoden untersucht: Druckverteilungsmessung (DVM, Novel) und videobasierte Ganganalyse (Contemplas) zu Beginn (prä) und vor Abschluss der Maßnahme (post). Die Beurteilung der Gangqualität erfolgte über die Berechnung des Absoluten Symmetrie-Indexes (ASI [%]). Ein höherer prozentualer Wert zeigt eine größere Asymmetrie im Rechts-Links-Vergleich an.
Zusätzlich wurde die Aktivität objektiv mittels StepWatchTM Activity Monitor (SAM) für 7 Tage und zeitgleich die Lebensqualität mittels KINDL® Fragebögen vor (prä), im Anschluss (post1), 6 Monate (post2) und 12 Monate (post3) nach Abschluss der Maßnahme erfasst. Die Patientenrekrutierung wurde 11/2012 abgeschlossen. Während der Rehabilitation erhielten die Patienten das individuell mit Patienten und Eltern abgestimmte indikationsbezogene Therapieprogramm.
Ergebnisse und Schlussfolgerung:
Tabelle 1 [Tab. 1]
Tabelle 2 [Tab. 2]
Die Daten zu den biomechanischen Untersuchungen deuten auf einen positiven Einfluss der stationären Rehabilitation auf die Entwicklung des Gangbilds der Patienten hin, wobei die Daten der 2d-Ganganalyse Signifikanzen aufweisen. Die Ergebnisse zur Alltagsaktivität und Lebensqualität bestätigen den positiven Trend. Sechs Monate nach Abschluss der Maßnahme werden Werte erzielt, die im Bereich entsprechender Normwerte gleichaltriger gesunder Kinder und Jugendlicher liegen [2], [3] und somit die Nachhaltigkeit der Rehabilitation andeuten. Diese Ergebnisse müssen in der Auswertung der noch ausstehenden follow up Messungen statistisch abgesichert werden.
Diese Studie wird durch die ARGE Krebs NW unterstützt.
Literatur
- 1.
- Winter, et al. Pediatric patients with a malignant bone tumor: when does functional assessment make sense?. Support Care Cancer. 2012.
- 2.
- Tudor-Locke, et al. How many steps/day are enough? [...]. Int J Behav Nutr Phys Act. 2011.
- 3.
- Ravens-Sieberer, et al. Gesundheitsbezogene Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Bundesgesundheitsbl. 2007.