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Rückkehr zum gewohnten Sport und Freizeitverhalten nach Implantation einer unikondylären Kniegelenksprothese im lateralen Kompartiment
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Published: | October 23, 2013 |
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Fragestellung: Aufgrund der guten Ergebnisse des unikondylären Kniegelenkersatzes im mittel- wie langfristigen Verlauf wird die Indikation zur Implantation dieser Prothesen zunehmend auf junge und aktivere Patienten ausgeweitet. Diese Patientengruppe hat hohe Erwartungen und Ansprüche bezüglich ihres postoperativen Aktivitätslevels. Derzeit gibt es keine veröffentlichten Daten bezüglich des Aktivitätslevels und der Lebensqualität von Patienten nach Implantation einer unikondylären Kniegelenksprothese im lateralen Kompartiment.
Methodik: In dieser Studie wurde die sportliche Aktivität sowie das Freizeitverhalten einer konsekutiven Serie von 50 Patienten nach Implantation eines lateralen unikondylären Kniegelenksersatzes mit mobilem Meniskusinlay (Oxford domed lateral, Biomet, Swindon, UK) evaluiert. Von 45 Patienten (90%) konnten Daten erhoben werden. Der mittlere Nachuntersuchungszeitraum betrug 3 (2.0 - 4.3) Jahre. Prä- und postoperativ wurde die sportliche Aktivität anhand des UCLA-Scores, des Tegner Scores und des Schulthess-Klinik Fragebogens erhoben. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität wurde mit dem SF-36-Fragebogen evaluiert.
Ergebnisse: Vor Eintreten der ersten einschränkenden Symptome waren 42 von 45 (93%) Patienten in mindestens einer Sportart regelmäßig aktiv, während nach der Operation 43 von 45 (95.6%) regelmäßig sportlich aktiv waren. Die Return to activity rate beträgt damit 97.8%. 55.5% kehrten innerhalb von 3 Monaten zu ihren gewohnten Aktivitäten zurück, 77.8% innerhalb von 6 Monaten. Postoperativ waren die am häufigsten genannten Aktivitäten Fahrradfahren sowie Wandern. Während Sportarten mit höherer Belastung wie Tennis, Jogging oder Fußball spielen signifikant zurückgingen, stiegen Sportarten mit geringer Belastung wie Fahrradfahren, Aerobic sowie Schwimmen signifikant an. 92% der Patienten gaben an dass ihre Sportfähigkeit durch die Implantation der unikondylären Schlittenprothese erhalten (25%) oder verbessert (67%) wurde. Der UCLA Score und der Tegner Score zeigten eine signifikante Steigerung von präoperativ zu postoperativ (p<0,001 bzw. p=0,002). Im SF-36 erreichten unsere Patienten postoperative Durchschnittswerte die denen einer gesunden Referenzpopulation entsprachen und damit signifikant höher lagen als die Werte einer Referenzgruppe bestehend aus Patienten mit manifester Osteoarthrose (p<0,05).
Schlussfolgerung: Unsere Daten zeigen, dass die Mehrheit der Patienten unabhängig von Alter und Geschlecht nach lateralem unikondylärem Kniegelenksersatz zu ihrem gewohnten Sport- und Freizeitverhalten zurückkehren kann. Kniegelenksschonende (low-impact) Aktivitäten werden dabei bevorzugt. Die hohen Durchschnittswerte im SF-36 zeigen den Gewinn an Lebensqualität der Patienten durch Implantation dieser Prothese.