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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Vienna Morphological Achilles Tendon Score – VIMAT-Score

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Sebastian Apprich - Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Radiodiagnostik, Exzellenzzentrum für Hochfeld MR, Wien, Austria
  • Klaus Friedrich - Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Radiodiagnostik, Wien, Austria
  • Götz Welsch - Universitätsklinikum Erlangen, Unfallchirurgie, Erlangen, Germany
  • Siegfried Trattnig - Medizinische Universität Wien, Exzellenzzentrum Hochfeld-MR, Wien, Austria

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocWI24-734

doi: 10.3205/13dkou138, urn:nbn:de:0183-13dkou1389

Published: October 23, 2013

© 2013 Apprich et al.
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Text

Fragestellung: Die Achillessehne (AS), als stärkste und größte Sehne im menschlichen Körper, ist häufig Gegenstand unfallchirurgischer und orthopädischer Arbeit. Zusätzlich zur Ultraschalldiagnostik stellt die Magnet Resonanz Tomographie einen wesentlichen Baustein in der Befunderstellung und Verlaufskontrolle dar. Die Fachliteratur beschreibt jedoch keine Möglichkeit AS-Schäden morphologisch mittels MRT zu quantifizieren.

Daher ist es Ziel dieser Studie den neu entwickelten Vienna Morphological Achilles Tendon Score (VIMAT-Score) vorzustellen und auf seine Reproduzierbarkeit hin zu evaluieren.

Methodik: In dieser prospektiven Studie wurden insgesamt 40 schmerzhafte AS in 38 Patienten (Durchschnittsalter 49.9 ± StD 12.3 Jahre; 10 Frauen, 28 Männer) mittels einem 3T MRT untersucht. Das MRT-Protokoll beinhaltete eine sagittale Protonen-gewichtete Turbo-Spin-Echo Sequenz, eine sagittale T1-gewichtete Spin-Echo Sequenz, sowie eine axiale T2-gewichtete TSE-Sequenz (Messzeit insgesamt 10:39 min). Anhand des VIMAT-Score (max 100 Punkte) wurden die AS bezüglich ihrer Dicke (< 7 mm= 20 Punkte; 7.1-10 mm= 10; 10.1-13 mm= 5; >13 mm= 0), Durchgängigkeit (normal= 30 Punkte; interstitieller Riss= 20; partieller Riss= 10; kompletter Riss= 0), Signalverhalten (isointens= 20; hyperintens= 10; Flüssigkeits-ähnlich= 0) sowie assoziierten Pathologien (keine= 30 Punkte; Haglund Exostose= -10; intratendale Veränderungen (z.b. Verknöcherung)= -5; Peritendinitis= -5; Bursitis= -5; Knochenmarksödem im Kalkaneus= -5) von zwei unabhängigen Begutachtern bewertet. Die Inter- und Intraobserver Übereinstimmung wurde mittels Kappa-Werten und Zwischenklassen-Korrelations-Koeffizienten evaluiert.

Ergebnisse: Der durchschnittliche VIAMT-Score betrug 50.2 ± StD Punkte für Gutachter 1 und 49.3 ± StD Punkte für Gutachter 2.

Abbildung 1 [Abb. 1]

Die Analyse des ICC zeigte eine exzellente Inter- (ICC 0.898) und Intraobsever (ICC 0.870) Übereinstimmung für den VIMAT-Sore.

Die Intraobserver Variabilität der einzelnen Variablen des Scores rangierten zwischen Kappa-Werten von 0.389 für die Variable Peritendinitis und 0.855 für das Knochenmarksödem.

Exzellente Interobserver Übereinstimmung wurde für die Variable Dicke gefunden (Kappa-Wert 0.843); den geringsten, aber immer noch moderaten Wert erreichte die Variable intratendale Veränderungen (0.453).

Schlussfolgerung: Der VIMAT-Score ist der erste MRT-basierende Score zur semi-quantitativen, morphologischen Evaluierung von AS-Verletzungen. Er stellt eine einfache, reproduzierbare und zuverlässige Möglichkeit dar um Patienten mit AS-Verletzungen longitudinal zu bewerten und könnte in Zukunft z.B. helfen, Patienten, welche von einer Re-Ruptur gefährdet sind, vorauszusagen.