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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Die Kopfneigung und nicht die Rotation beeinflusst eine Asymmetrie im atlantodentalen Intervall

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Sebastian Günkel - Unispital Zürich, Universität Zürich, Klinik für Unfallchirurgie, Zürich, Switzerland
  • Georg Osterhoff - Unispital Zürich, Universität Zürich, Klinik für Unfallchirurgie, Zürich, Switzerland
  • Max Joseph Scheyerer - Unispital Zürich, Universität Zürich, Klinik für Unfallchirurgie, Zürich, Switzerland
  • Guido Wanner - Unispital Zürich, Universität Zürich, Klinik für Unfallchirurgie, Zürich, Switzerland
  • Hans-Peter Simmen - Unispital Zürich, Universität Zürich, Klinik für Unfallchirurgie, Zürich, Switzerland
  • Clément Werner - Unispital Zürich, Universität Zürich, Klinik für Unfallchirurgie, Zürich, Switzerland

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocWI22-419

doi: 10.3205/13dkou117, urn:nbn:de:0183-13dkou1177

Published: October 23, 2013

© 2013 Günkel et al.
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Text

Fragestellung: Die klinische Relevanz einer Asymmetrie des Dens axis in Bezug auf den Atlas ist weiterhin ungeklärt. In der Literatur wird diskutiert, ob eine Differenz des seitlichen Abstandes vom Dens axis zum Atlas einen Hinweis für eine C1-C2 Instabilität oder (Sub)Luxation darstellt.

Bekannt ist, dass eine gewisse Asymmetrie in gesunden Individuen gefunden werden kann. Zudem können kongenitale Dysplasien eine asymmetrische Stellung des Dens axis imitieren.

Da das Rotationszentrum C1-C2 in der Nähe der Densspitze lokalisiert ist scheint ein rotatorischer Einfluss auf eine Asymmetrie des Dens axis in Bezug auf den Atlas unwahrscheinlich. Bis dato hat keine Studie den Einfluss der Kopfneigung auf eine Asymmetrie im atlantodentalen Intervall untersucht.

Methodik: In der vorliegenden Studie wurden 300 CT-Untersuchungen der Halswirbelsäule in Hinblick auf Rotation und Neigung C0-C1-C2 analysiert. Die Untersuchungen wurden mit einem Siemens Somatom Definition CT in 1mm Schichten aufgenommen. Die Daten wurden standardisiert digital analysiert und ausgewertet.

Der Zusammenhang zwischen atlantodentaler Asymmetrie, Rotation und Neigung wurde mit Hilfe statistischer Software(SPSS Version 20)überprüft.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der mittlere laterale antlantodentale Abstand betrug 3,57mm, die mittlere laterale Asymmetrie 0,96mm.

In 39% war der Kopf der Patienten um mehr als 5° in Bezug auf den CT-Tisch rotiert. Die mittlere Rotation war 5° Kopf zu CT-Tisch bzw. 4,6° Kopf zu Axis. Ein Einfluss der Rotation auf eine Asymmetrie im atlantodentalen Intervall konnte nicht nachgewiesen werden.

Die Neigung des Kopfes in Bezug auf den Axis variiert zwischen 0 und 9,5°, im Mittel betrug sie 2°. Wir konnten zeigen, dass ein Kopfneigung signifikant mit einer lateralen atlantodentalen Asymmetrie einhergeht.

Aufgrund dieser Ergebnisse und unter Beachtung der Literatur muss man schlussfolgern, dass eine Asymmetrie im atlantodentalen Intervall in gesunden Individuen gefunden werden kann und im Zusammenhang mit einer Kopfneigung steht. Klinisch hat also eine dezentrale Position des Dens axis in Bezug auf den Atlas nicht zwangsläufig eine pathologische Relevanz. Sie kann aber hinweisend auf eine Verletzung der oberen Halswirbelsäule sein. Instabilitäten sollten klinisch oder mit Hilfe weiterführender Diagnostik ausgeschlossen werden.