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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012)

23.10. - 26.10.2012, Berlin

MPFL-Rekonstruktion mittels Gracilissehene bei isolierter Patellainstabilität – mittelfristige Ergebnisse unter Berücksichtigung der Luxationshäufigkeit

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Alexander Fechner - St. Anna Hospital, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Herne, Germany
  • Oliver Meyer - St. Anna Hospital, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Herne, Germany
  • Georgios Godolias - St. Anna Hospital, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Herne, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012). Berlin, 23.-26.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocWI57-1050

doi: 10.3205/12dkou342, urn:nbn:de:0183-12dkou3425

Published: October 2, 2012

© 2012 Fechner et al.
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Fragestellung: Nachdem in den letzten Jahren nachgewiesen werden konnte, dass für die konservative Therapie einer patellofemoralen Instabilität nur ein enges therapeutisches Fenster zur Verfügung steht, hat sich die Rekonstruktion des medialen patellofemoralen Ligamentes zu einer festen Therapiegröße entwickelt. Basierend auf anatomischen Studien wurden verschiedene Operationstechniken dargestellt.

Ziel dieser Studie war die Evaluation der klinischen und radiologischen mittelfristigen Ergebnisse unter Berücksichtigung der Luxationshäufigkeit.

Methodik: Zwischen 01/2006 und 01/2009 erfolgte bei 64 Patienten (69 Kniegelenke) eine Rekonstruktion des MPFL mittels ipsilateraler Gracilissehne. Ausschlußkriterien für diese Studie waren ein TTTG >20 mm, eine ausgeprägte Trochleadysplasie (Typ C und D nach Dejour) bzw. eine therapiebedürftige Femurachsfehlstellung. Die Patienten waren durchschnittlich 24,8 Jahre alt (16 - 40 Jahre).

Im Rahmen der prospektiv angelegten Studie wurden die Patienten präoperativ sowie 3 Monate, 1 Jahr und mindestens 2 Jahre postoperativ nachuntersucht. Die klinischen Erhebungen erfolgten mittels Kujala Score- sowie dem Tegner Aktivitäts Score.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Zum Zeitpunkt der Nachuntersuchungen war es bei einem Patienten zu einer erneuten Patellaluxation (adäquates Trauma) gekommen. 56 Patienten hatten ihren angestrebten Aktivitätslevel wieder erreicht.

Der durchschnittliche Kujala Score war von 51,3 Punkten in der 2 Jahres Nachuntersuchung auf 88,9 Punkte gestiegen. Radiologisch wurde der Patellatilt signifikant auf 7,1° gesenkt. Der Kongruenzwinkel wurde postoperativ signifikant auf 6,0° gesteigert.

Es ließ sich kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Luxationshäufigkeit und dem postoperativen Outcome nachweisen.

Die Rekonstruktion des MPFL ist eine sichere, reproduzierbare und minimal-invasive Methode zur Therapie der Patellainstabilität. Patienten mit häufigen Luxationen profitieren auch nach Jahren der Erstluxation von diesem Eingriff. Möglichweise profitieren alle Patienten von einer erweiterten präoperativen Diagnostik. Dann stellt die MPFL Rekonstruktion eine sinnvolle Erweiterung des operativen Spektrums der Patellastabilisierung dar.