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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012)

23.10. - 26.10.2012, Berlin

Physikalische Rehabilitation unter Einsatz von Ganzkörpervibrationen und manueller Bewegungstherapie verbessert nicht die Aussprossung von 5HT+-Fasern nach Verletzungen des Rückenmarkes von Ratten

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Emmanouil Skouras - Uniklinik Köln, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Schwerpunkt Unfall- und Handchirurgie, Köln, Germany
  • Gregor Stein - Uniklinik Köln, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Schwerpunkt Unfall- und Handchirurgie, Köln, Germany
  • Eckhard Schönau - Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Köln, Germany
  • Doychin Angelov - Universität Köln, Institut I für Anatomie, Köln, Germany
  • Lars Peter Müller - Uniklinik Köln, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Schwerpunkt Unfall- und Handchirurgie, Köln, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012). Berlin, 23.-26.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocWI56-366

doi: 10.3205/12dkou329, urn:nbn:de:0183-12dkou3298

Published: October 2, 2012

© 2012 Skouras et al.
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Text

Fragestellung: In den letzten Jahrzehnten wurde vermutet, dass neuromodulatorische Faktoren, die die Wirkung von Monoaminen wie Serotonin (5HT) nachahmen oder begünstigen, das Wiedererlangen der motorischen Funktion bei Tieren nach Rückenmarksläsion (RML) verbessern können. Unsere Arbeit sollte die Auswirkungen unterschiedliche therapeutische Behandlungsstrategien diesbezüglich näher untersuchen.

Methodik: Adulten weiblichen Wistar-Ratten wurden auf thorakaler Höhe eine standardisierte RML zugefügt. Anschließend wurden die Tiere in zwei therapeutische Behandlungsgruppen eingeteilt, der Ganzkörpervibration (GKV) einerseits und der manuellen Lokomotion (ML) andererseits. Die Therapie wurde 7, 14 oder 28 Tage nach der RML gestartet (WBV7, WBV14, WBV28) und über einen Zeitraum von 12 Wochen einmal täglich durchgeführt. Mittels Single-Frame-Bewegungsanalyse, elektrophysiologischer Messungen (H-Reflex nach 1, 3, 6, 8, 12 Wochen) und morphologischer Analyse (Dichte der 5HT+ Aussprossung) wurden die Auswirkungen der unterschiedlichen therapeutischen Behandlungsstrategien untersucht.

Unoperierte Ratten, Ratten mit RML, jedoch ohne GKV, sowie mit ML therapierte Tiere dienten als entsprechende Kontrollgruppen.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Unsere Ergebnisse zeigten, dass die GKV und ML zwar geringfügig positive Effekte auf die Körperhaltung und die Blasenfunktion hatten, es jedoch zu keiner Verbesserung der Erregbarkeit der Motoneuron kam. Diese Ergebnisse korrelierten mit der gemessenen Intensität von CY3-Fluoreszenz nach Immunfärbung der serotonergen Fasern. Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen Therapiegruppen nach RML.

Wir folgern daraus, dass die physikalische Rehabilitation zwar die Körperhaltung und die Blasenfunktion günstig beeinflusst, jedoch keinen Einfluss auf die Aussprossung der serotonergen Axone bei Ratten nach RML hat.