gms | German Medical Science

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012)

23.10. - 26.10.2012, Berlin

Arthroskopische, rein autologe Chondrozytentransplantation zur Behandlung vollschichtiger Knorpelläsionen am Hüftgelenk – Technische Durchführung und Frühergebnisse

Meeting Abstract

Search Medline for

  • presenting/speaker Stefan Fickert - Universitätsmedizin Mannheim, Universität Heidelberg, Orthopädisch- unfallchirurgisches Zentrum, Mannheim, Germany
  • Steffen Thier - Universitätsmedizin Mannheim, Universität Heidelberg, Orthopädisch- unfallchirurgisches Zentrum, Mannheim, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012). Berlin, 23.-26.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocWI49-1133

doi: 10.3205/12dkou273, urn:nbn:de:0183-12dkou2736

Published: October 2, 2012

© 2012 Fickert et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Fragestellung: Knorpelschäden am Hüftgelenk können traumatischer oder atraumatischer Ursache sein. Eine zunehmend besser verstandene Ursache chondraler Defekten am Hüftgelenk ist das femoroacetabuläre Impingement, insbesondere vom CAM-Typ. Unbehandelte Knorpelschäden resultieren in der Degeneration des Gelenkes. Vereinzelt liegen Fallberichte zur Mikrofrakturierung am Hüftgelenk vor.

Basierend auf einer Literaturrecherche liegen keine Publikationen zur arthroskopischen rein autologen, dreidimensionalen Chondrozytentransplantation (ACT3D) am Hüftgelenk vor. Ziel dieser Studie ist es, die technische Aspekte der arthroskopischen ACT 3D des Hüftgelenks zu beschreiben und die klinisch-funktionellen, subjektiv- patientenzentrierten Ergebnisse der ACT3D am Hüftgelenk und deren Komplikationen zu analysieren.

Methodik: In einer prospektiven Fallserie wurden 5 Patienten mit isoliertem Knorpelschaden des Hüftgelenkes eingeschlossen, bei denen im Rahmen einer Hüftarthroskopie aus dem anterolateralen Kopf- Schenkelhalsübergang Knorpel entnommen wurde. Im gleichen Eingriff wurden die Begleitpathologien (3 Labrumläsionen mit 1 Rekonstruktion, 2 partiellen Resektionen) versorgt. Nach 4-6 Wochen Kultivierung wurden die Transplantation mit ARTROcell 3D durchgeführt. Für die Transplantation wurde die Flüssigkeitszufuhr gestoppt und neben dem anterioren und anterolateralen Portal ein posterolaterales Portal angelegt, was ohne Sog dem Abfluss diente. Die Patienten wurden prä- und postoperativ, sowie nach 6 Wochen und 3, 6 und 12 Monate postoperativ nachuntersucht. Die Beurteilung des klinischen und patientenzentrierten Ergebnisses erfolgt über Modified-Harris-Hip-Score, Non-Arthritis-Hip-Score, SF 36.

Alle AEs und SAEs wurden entsprechend der SOC und PT der MedDRA klassifiziert. Die statistische Analyse der Veränderungen zu den Nachunterusuchungen erfolgte mit dem Mann-Whitney-U-Test. Die Irrtumswahrscheinlichkeit von p< 0.05 wurde als signifikant definiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: 4 Patienten hatten Defekte am anterolateralen Acetabulum, 1 Patientin am anterosuperioren Femurkopf. Nach der ICRS wurden 2 Defekte mit 3A, 2 mit 3C und einer mit 3D klassifiziert. Die Defektgröße betrug im Durchschnitt 3,6 cm2 (Min/Max 1,5-6). Die durchschnittliche Operationszeit für die ACT 3D betrug 105 Minuten. Alle Patienten konnten zu allen Zeitpunkten nachuntersucht werden. Die durchschnittliche Nachuntersuchungszeit beträgt 11 Monate (3- 16).

Alle klinischen Bewertungssysteme verbesserten sich signifikant im Nachuntersuchungszeitraum.

Bei einem Patienten wurde ein unerwünschtes Ereignis erhoben. Dieser Patient berichtete über eine temporäre Hypästhesie beider Vorfüße, was auf die Operation zurückzuführen ist und während des stationären Aufenthalts eine komplette Remission zeigte.

In dieser Studie konnten wir die Machbarkeit der rein arthroskopischen ACT3D am Hüftgelenk zeigen. Die patientenzentrierten Beurteilungssysteme

zeigen eine verbesserte Funktionalität, Aktivität und Lebensqualität nach einem Jahr.