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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012)

23.10. - 26.10.2012, Berlin

Überbrüchungsplattenosteosynthese als Behandlungsoption instabiler tarsaler Navikularfrakturen: Ergebnisse und Komplikationen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Clifford Jones - Orthopaedic Associates of Michigan, Michigan State University, College of Human Medicine, Department of Surgery, Grand Rapids, United States
  • Debra Sietsema - Orthopaedic Associates of Michigan, Michigan State University, College of Human Medicine, Department of Surgery, Grand Rapids, Michigan, United States
  • Thomas A. Schildhauer - Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinik Bergmannsheil, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Bochum, Germany
  • Marlon Coulibaly - BG Universitätsklinik Bergmannsheil GmbH, Chirurgische Universitäts- und Poliklinik, Bochum, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012). Berlin, 23.-26.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocWI37-1652

doi: 10.3205/12dkou175, urn:nbn:de:0183-12dkou1755

Published: October 2, 2012

© 2012 Jones et al.
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Fragestellung: Tarsale Navikularfrakturen (TNF) sind selten und die funktionellen Heilungsergebnisse nach operativer Therapie sind weitgehend unbestimmt.

Zielsetzung dieser Studie war die Evaluation klinischer und funktioneller Ergebnisse von Patienten, welche einer operativen Therapie instabiler TNFs mittels Überbrückungsplattenosteosynthese (ÜPO) unterzogen wurden. (Abbildung 1 [Abb. 1])

Methodik: In einem Level-I-Traumazentrum wurde im Zeitraum 2002 bis 2007 an einer Kohorte von 12 Patienten eine retrospektive Analyse durchgeführt, bei denen eine TNF diagnostiziert und mittels ÜPO behandelt wurde. Outcome-Parameter beinhalteten die Qualität der Frakturreposition, prospektive erhobene klinische und funktionelle Ergebnisse (Schmerzen, Aktivitätsgrad, Schuhwerk, Foot Function Index (FFI) und Short Musculoskeletal Function Assessment (SMFA)) sowie Komplikationen.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: 9 Männer und 3 Frauen mit einer TNF mit einem mittleren Alter von 34 Jahren (Intervall: 17-54) und einem BMI von 26,4 (Intervall: 19,5-39,3) wurden in die Analyse einbezogen. Sieben Verkehrsunfälle, 4 Quetschtraumata sowie ein Sportunfall waren ursächlich. Vier offene Frakturen wurden behandelt. Gemäß AO/OTA 2007 Klassifikations-System wurden 6 Typ-A und 6 Type-B Frakturen unterschieden. Begleitverletzungen im Bereich des Fußes beinhalteten 7 Metatarsal-, 7 Cuneiform-, 6 Cuboid-, 5 Talus-, 3 Lisfranc- und 2 Calcaneus-Frakturen. Die Frakturreposition erwies sich als 3 exzellent, 4 gut, 4 befriedigend sowie 1 schlecht (primäre Arthrodese). Nach einer mittleren Nachuntersuchungszeit von 27 Monaten (Intervall: 7?57 Monate) betrugen die funktionellen Indices im Mittel: FFI 36,4; Tägliche Aktivität 17,5; Emotion 28,6; Arm-Hand 2,5; Mobilität 26,7; Dysfunktion 18,7 und Schmerzen 20,4. Die funktionellen Ergebnisse waren im Vergleich zu Norm-Werten nur im Trend schlechter (t-test, p>0.05). Acht (8/12, 66,7%) Patienten beklagten persistierende Schmerzen. Vier (4/12, 33,3%) TNF kehrten nicht zum Aktivitätsgrad vor erlittenem Trauma zurück. Sieben (7/12, 58,3%) verletzte Füße benötigten eine orthopädische Schuhzurichtung. 12 post-traumatische Osteoarthrosen, 9 lokale Implantat-Irritationen, 3 Implantat-Lockerungen, 2 Cavus-Deformitäten, 2 Infektionen sowie 1 Kompartmentsyndrom und 1 verzögerte Frakturheilung wurden als Komplikationen erfasst.

Die Überbrückungsplattenosteosynthese bewahrt Alignment, Frakturfixierung sowie Gelenkrekonstruktion unter Gewährung einer stabilen medialen Fußsäule. Die funktionellen Ergebnisse weisen eine anhaltende Beeinträchtigung bei jedoch überwiegender Rückkehr zum Aktivitätsniveuas auf. Implantat-assoziierte Komplikationen sind häufig, wobei die beobachtet Komplikationsrate mit der Verletzungschwere korreliert.