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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012)

23.10. - 26.10.2012, Berlin

Morbus Scheuermann – welche quantifizierbaren radiologischen Parameter korrelieren mit veränderter Schmerzwahrnehmung oder Funktionalität?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Per Trobisch - Orthopädische Klinik Berlin, Vivantes Klinikum im Friedrichshain, Berlin, Germany
  • Amer Samdani - Shriners Hospital for Children, Orthopaedic Surgery, Philadelphia, United States
  • Joshua Pahys - Shriners Hospital for Children, Orthopaedic Surgery, Philadelphia, United States
  • Randal Betz - Shriners Hospital for Children, Orthopaedic Surgery, Philadelphia, United States
  • Baron Lonner - Hospital for Joint Diseases, Dept. of Orthopaedics, New York University, New York, United States
  • Patrick Cahill - Shriners Hospital for Children, Orthopaedic Surgery, Philadelphia, United States

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012). Berlin, 23.-26.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocWI24-368

doi: 10.3205/12dkou086, urn:nbn:de:0183-12dkou0866

Published: October 2, 2012

© 2012 Trobisch et al.
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Text

Fragestellung: Der Morbus Scheuermann (M.S.) führt nicht selten zu Rückenschmerzen sowie einer verminderten Funktionalität. Patienten beklagen häufig Schmerzen im Bereich des Apex der thorakalen Hyperkyhose oder knapp kaudal davon. Es existieren diverse Theorien über die Kausalität der Schmerzentstehung. Die Studienlage ist jedoch, insbesondere unter Berücksichtigung der radiologischen Parameter, mangelhaft. Ziel dieser Studie war die Identifikation quantifizierbarer radiologischer Parameter, die mit der Schmerzentstehung bei M.S. korrelieren.

Methodik: Im Rahmen einer prospektiven Multicenterstudie wurden die Daten von allen operativ behandelten Patienten mit M.S. analysiert. Die präoperativ erhobenen klinischen und radiologischen Parameter wurden gegenübergestellt. Die klinische Symptomatik wurde mittels der Subdomänen Schmerz und Funktion des validierten SRS-22 Fragebogens erfasst. Die ausgewerteten radiologischen Parameter waren thorakale Kyphose, lumbale Lordose, sagittales Lot, Pelvic Tilt, Pelvic Incidence sowie deren Relation zueinander. Die statistische Analyse erfolgte mittels multivariater Regressionsanalyse. Signifikanz war bei p<0,05 erreicht.

Ergebnisse: Es wurden die Daten von 104 Patienten für diese Studie analysiert. Die durchschnittliche thorakale Kyphose betrug 75 Grad, die lumbale Lordose -63 Grad, das sagittale Lot 4 mm, der Pelvic Tilt 7 Grad und die Pelvic Incidence 42 Grad. Demographische Faktoren hatten keinen Einfluss auf Schmerzwahrnehmung oder Funktionsminderung. Die relative lumbale Hypolordose (thorakale Kyphose - lumbale Lordose) wurde als einziger der radiologischen Parameter als signifikanter Riskiofaktor für eine vermehrte Schmerzwahrnehmung identifiziert (p=0,02, r -0,29).

Schlussfolgerung: Die relative lumbale Hypolordose bei Morbus Scheuermann ist möglicherweise an der Schmerzentstehung beteiligt und bedarf weiterer Untersuchungen.