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Akutmanagement der Instabilen Beckenringfraktur: Bedeutung der Posterioren Stabilität, Kompression und Intrapelvinen Volumenverschiebung in einem Kadavermodell
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Published: | October 2, 2012 |
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Fragestellung: Das Akutmanagement von instabilen Beckenringfrakturen beinhaltet die Anwendung nicht-invasiver und invasiver Techniken zur Stabilisierung des anterioren und posterioren Beckens. Es gibt bisher nur unzureichende Aussagen über die unterschiedlichen Druckverhältnisse und Volumenverschiebungen unter Verwendung dieser Techniken. Diese Mechanismen sollen in dieser Studie untersucht werden.
Methodik: In einem Kadavermodell wurden männliche Torsi verwendet. Eine Symphysenruptur wurde mit einer uni- oder bilateralen SI-Gelenkssprengung kombiniert. Die Druckmessung erfolgte intraabdominell (IAP) und retroperitoneal (RPP) über Infusionsschläuche und "stehender" Wassersäule nach minimal-invasiver Präparation. Die Druckmessungen erfolgten nach Anlage einer Beckenschlinge, eines anterioren supra-azetabulären Fixateurs, eines anterioren Beckenkamm-Fixateurs und einer Beckenzwinge, mit und ohne "pelvic-packing". Nach der Überprüfung einer Normalverteilung (Kolmogorov-Smirnov) wurde die statistische Analyse mit dem Kruskal-Wallis Test und dem post-hoc Test nach Bonferroni durchgeführt (SPSS 12.0.0). Ein p-Wert unter 0.05 galt als statistische Signifikanz.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Es wurden jeweils vier Torsi untersucht. Die Druckverhältnisse waren bei der Applikation der Beckenschlinge und der anterioren Fixateure ähnlich. Im Fall einer bilateralen Instabilität führten die Maßnahmen zu einem geringeren Druckanstieg im Vergleich zur unilateralen SI-Sprengung. Die höchsten retroperitonealen Drücke wurden mit der Beckenzwinge in Kombination mit dem "pelvic-packing" bei einer unilateralen ( 8,05 mmHg ±2,26) und bilateralen Ruptur (4,4 mmHg ±2,26) erreicht. Diese Therapiekombination ergab im Fall der unilateralen Instabilität im Vergleich zu den anderen Verfahren signifikante Unterschiede [RPP (p=0.03) und IAP (p=0.04)].
Lebensbedrohliche Beckenringfrakturen bei hämodynamisch instabilen Patienten werden heute mit den beschriebenen externen Techniken behandelt. Diese stellen einfache Verfahren dar und können für eine Vielzahl an unterschiedlichen Frakturtypen verwendet werden. Ziel ist es, bei schweren Verletzungsformen des Beckenrings, das Überleben des Patienten durch schnelle und effiziente Maßnahmen sicherzustellen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Applikation der Beckenzwinge in Kombination mit dem "pelvic-packing" die höchsten retroperitonealen und intra-abdominellen Drucke provoziert. Ob dies auch im Fall von venösen Massenblutungen mit einer besseren Blutungskontrolle korreliert, müssen weitere Studien zeigen.