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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie, 75. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 97. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, 52. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie

25. - 28.10.2011, Berlin

Analyse der Habilitationsordnungen Medizinischer Fakultäten an deutschen Hochschulen

Meeting Abstract

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  • K. Knobloch - Medizinische Hochschule Hannover, Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover, Germany
  • H. Sorg - Medizinische Hochschule Hannover, Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover, Germany
  • P. Vogt - Medizinische Hochschule Hannover, Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 75. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 97. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, 52. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 25.-28.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. DocWI67-198

doi: 10.3205/11dkou422, urn:nbn:de:0183-11dkou4221

Published: October 18, 2011

© 2011 Knobloch et al.
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Fragestellung: In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist die Habilitation die höchstrangige akademische Hochschulprüfung. Dieser Prüfung geht ein komplexes Prüfungsverfahren voraus, welches zum einen die Lehrbefähigung in einem wissenschaftlichen Fach, aber auch die eigenständige wissenschaftliche Tätigkeit voraussetzt.

Hypothese: Die Anforderungen an Habilitanden deutscher Medizinischer Fakultäten sind in den letzten 12 Jahren gestiegen.

Methodik:

  • Analyse der Habilitationsordnungen der 36 Medizinischen Fakultäten in Deutschland
  • 2 unabhängige Untersucher
  • Habilitationsordnungen Stand November 2010 im Vergleich zu 1998 (Publikation: [1])
  • Zielparameter:
    • Gesamtscore [0-34 Punkte] aus 12 validierten Kategorien mit den Themen Promotion, Wissenschaftliche Publikation, Probevortrag, Schriftliche Habilitationsleistung, Lehrtätigkeit, Anerkennung als Facharzt, Wissenschaftliche Vorträge/Poster, Antrittsvorlesung, Nachweis der Lehrbefähigung, Wissenschaftliche Tätigkeit, Vertrautheit mit Breite des Faches, Vorstellung vor der Fakultät
    • Anzahl der Habilitationen pro Fakultät gemäß Landkarte der Hochschulmedizin (Analyse vom 17.12.2010) http://www.landkarte-hochschulmedizin.de/home.aspx.

Ergebnisse:

  • Der Gesamtscore für die Habilitationsleistung ist von 15,2±5,1 (95% Konfidenzintervall 13,6-16,9) auf 21,9±4,0 Punkte gestiegen (44% Anstieg, 95% Konfidenzintervall 20,6-23,3; p<0,001).
  • Wir fanden keine Korrelation zwischen der Anzahl der Habilitationen pro Fakultät und dem Habilitationsscore (y=-0,0545x+26,021; r2=0,00028).
  • Im Mittel werden insgesamt 10±1 (95% Konfidenzintervall 11,4-9,1) Publikationen als Mindestvoraussetzung zur Habilitation benötigt. Hiervon sollen 6,0±0,3 (95% Konfidenzintervall 6,9-5,7) Erst- bzw. Letztautorenschaften sein. In 18 Habilitationsordnungen wird als zusätzliches Qualitätskriterium eine „peer reviewed“ Begutachtung verlangt. Während 1998 nur eine Fakultät einen Mindest-Impact-Faktor vorschrieb, so sind es 2010 bereits fünf Fakultäten, welche Angaben zu Mindestanforderungen machen.
  • Die Habilitationsordnungen waren im Jahre 1998 im Durchschnitt aller 36 Fakultäten 7,7±1,0 Jahre alt, wobei die Älteste mit 23 Jahren und die aktuellste Ordnung gerade ein Jahr alt waren. Die Habilitationsordnungen im Jahr 2010 sind im Durchschnitt 6,0±1,0 Jahre (95% Konfidenzintervall 7,9-4,2) alt.

Schlussfolgerungen:

    • Die derzeitigen Anforderungen an medizinische Habilitanden sind im Vergleich zu 1998 deutschlandweit nachhaltig angestiegen.
    • Dies ist durch den signifikanten Anstieg des Gesamtscores zur Beurteilung der Habilitationsordnungen von 44% dokumentiert.
    • Weiters zeigt das engere 95% Konfidenzintervall in Jahr 2010 im Vergleich zu 1998 eine gewisse Vereinheitlichung der Habilitationsanforderungen an deutschen Medizinischen Fakultäten an.

Literatur

1.
Nagelschmidt M, Bergdolt K, Troidl H. Chirurg. 1998;69:481-489.