Article
Erste Erfahrungen mit dem deutschen Sprunggelenkendoprothesenregister der Deutschen Assoziation für Fuß und Sprunggelenk e.V. (DAF)
Search Medline for
Authors
Published: | October 18, 2011 |
---|
Outline
Text
Fragestellung: Im Gegensatz zu anderen Staaten verfügt Deutschland bisher über kein Endoprothesenregister. Über die Erfassung der Implantate und Revisionseingriffe haben Endoprothesenregister die Möglichkeit, die jeweiligen Prothesenstandzeiten zu ermitteln und können somit ebenso als Frühwarnsystem dienen, wie den Einfluss von Lernkurven auf die Standzeiten verschiedener Systeme herausstellen. Als Fachgesellschaft hat sich die Deutsche Assoziation für Fuß und Sprunggelenk e.V. (DAF) entschlossen, ein Endoprothesenregister für die Sprunggelenkendoprothetik zu etablieren. Gerade für die Endoprothetik des OSG mit ihrer jungen Geschichte ist die Erfassung der Daten interessant, da aufgrund der noch geringen Fallzahlen nur eine arbeitsgruppenunabhängige und multizentrische Datenerhebung und -auswertung eine Unterscheidung zwischen lernkurvenbedingten und implantatbedingten Therapieversagern ermöglicht.
Methodik: Die Datenerhebung erfolgt freiwillig nach entsprechender Aufklärung und Einverständniserklärung der Patienten entweder direkt online auf dem MEMdoc Portal des Institutes für Evaluative Forschung in der Medizin (IEFM) der Universität Bern, Schweiz, oder auf den entsprechenden Papiererhebungsbögen (IDES-Bögen), sowohl für die Primärimplantation als auch für Folgeuntersuchungen und Revisionseingriffe. Diese Bögen wurden in Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Schweiz entwickelt [3] und den aktuellen Bedürfnissen des DAF Registers angepasst. Neben den implantierten Modellen und den Diagnosen werden Röntgendaten und funktionelle Ergebnisse mittels des AOFAS- Ankle- und Hindfoot-Score erfasst.
Die Auswertung der Daten erfolgt in anonymisierter Form ebenfalls am IEFM in Bern.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Aufgrund einer bereits laufenden Dokumentation der Pioniere standen zum Start des DAF-OSG-TEP-Registers im Januar 2010 schon nahezu 300 Erhebungsbögen über Primärimplantationen zur Verfügung. Insgesamt waren bis zum offiziellen Registerstart 286 Primärimplantationen, 655 Nachuntersuchungen sowie 71 Revisionseingriffe erfasst: Es wurden 3 verschiedene Prothesenmodelle implantiert. Ursachen für Revisionseingriffe waren in 12.3% Wundheilungsstörungen und Infektionen, in 52.2% Fällen mechanische Komplikationen und in 35.5% andere Komplikationen. Die funktionelle Verbesserung durch die Implantation der OSG-TEP konnten durch eine Verbesserung im AOFAS-Score von durchschnittlich 23.3 Punkten prä-OP auf 84.1 Punkte post-OP belegt werden. Valide Aussagen zu Prothesenstandzeiten sind frühestens 5-10 Jahre nach Beginn der Registerarbeit zu erwarten.