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Die operative Behandlung von posttraumatischen Bewegungseinschränkungen des Ellengelenkes – was ist möglich?
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Published: | October 18, 2011 |
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Fragestellung: Zu den schwierigsten Komplikationen der Verletzung des Ellengelenkes gehört die posttraumatische Bewegungseinschränkung. Das Ausmaß sowie die Häufigkeit der Bewegungseinschränkung nehmen mit Schweregrad des Traumas zu. Dennoch können auch leichtere Traumen mit inadäquater Ruhigstellung zu einem verheerenden Verlust der Beweglichkeit führen und benötigen eine operative Behandlung.
Methodik: Studienort ist ein Traumazentrum. Das Studiendesign war retrospektiv, die Behandlungsserie konsekutiv. In der Zeit von 1995-2010 sind 316 Patienten (225 Männer, 91 Frauen) mit einem Durchschnittsalter von 41,6 (7-77) Jahre mit Bewegungseinschränkungen nach Verletzungen des Ellengelenkes operiert worden. Die Einschränkungen bestanden durchschnittlich 15,6 (3-276) Monate. Zu der Bewegungseinschränkung kam es durchschnittlich nach 1,3 Voroperationen (1-4), sowie längerer konservativer Behandlung. Bewegungseinschränkung für die Streckung bestanden von durchschnittlich 60° (20°-70°), für die Beugung durchschnittlich 50° (25°-55°).Für die Pronation fand sich eine durchschnittliche Einschränkung von 30° (10°-40°), für die Supination 35° (20°-55°).In 18 Fällen wurde die Narkosemobilisation angewandt. Die Arthrolyse erfolgte in 50 Fällen arthroskopisch. Bei 248 Patienten wurde eine offene Arthrolyse durchgeführt. Bei allen offenen Eingriffen erfolgte eine Neurolyse des N. ulnaris. Bei den Revisionsoperationen kam es insgesamt zu 11 Teilläsionen des N. ulnaris, 2 Refrakturen, 2 Empyemen, 5 Wundheilungsstörungen und einem Teilschaden des N. radialis.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung sind 301 Behandlungen (95%) abgeschlossen. In allen Fällen kam es zu einer deutlichen Verbesserung des Bewegungsausmaßes. Bewegungseinschränkungen mit einem Streckdefizit von durchschnittlich 25,5° (10°-35°), sowie ein Beugedefizit von durchschnittlich 15,5° (10°-30°) zur Gegenseite konnten verzeichnet werden. Bewegungseinschränkungen der Rotation ergaben für die Pronation durchschnittlich 10,5° (5°-15°) und für die Supination durchschnittlich 16° (5°-20°) zur Gegenseite. Die Teilläsionen des Nervus ulnaris und des N. radialis waren vollständig rückläufig. Die Refrakturen sind osteosynthetisch versorgt worden und zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung ausgeheilt. Die Empyeme wurden bilateral arthrotomiert und offen behandelt und sind bei der Folgeuntersuchung als beruhigt anzusehen. Die operative Versorgung von Bewegungseinschränkungen des Ellengelenkes ist schwierig und komplikationsträchtig. Dennoch ist sie neben der konservativen Therapie bei der richtigen Indikation die Grundlage zur Wiederherstellung einer funktionstüchtigen Extremität im Alltag. Die Erhaltung der Funktion kann nur über eine geeignete und gezielte Nachbehandlung erreicht werden.