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Evaluation des Instability Severity Index Score nach Boileau
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Published: | October 18, 2011 |
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Fragestellung: Lassen sich die Ergebnisse der Boileau-Studie und die Empfehlung, dass ab einem Instability Severity Index Score (ISIS) von mehr als 6 nur noch eine Bristow-Latarjet-OP erfolgreich sein kann, bestätigen?
Methodik: Aus den im Zeitraum von 1990-2007 242 durchgeführten Stabilisierungsoperationen wurden 196 Patienten retrospektiv nach folgenden Einschlusskriterien ausgewählt: ISIS vollständig dokumentiert, keine intraoperative Knochenblock-Anlagerung wegen signifikantem Glenoiddefekt (> 20%), keine Revisionen, Follow-up mindestens 36 Monate. Davon konnten 162 Patienten (Durchschnittsalter 32 Jahre, 30% Frauen) kontaktiert und mittels validiertem Fragebogen, der den Constant Score (CS) und Oxford Shoulder Instability Score (OSIS) beinhaltet, beurteilt werden.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Das Follow-up betrug im Mittel 114 Monate (Min 39, Max 271). Im gesamten Kollektiv wurden dabei 144 offene Stabilisierungen (selektiver, glenoidseitiger Kapselshift, 89%) und 18 arthroskopische Stabilisierungen (Bankart-OP, 11%) durchgeführt. Dabei zeigten sich 6 Reluxationen (4%). Der mittlere CS betrug im Gesamtkollektiv 82 und der OSIS 43. 26 Patienten (16%) hatten einen ISIS > 6. In diesem Kollektiv (ISIS>6) zeigten sich 2 Reluxationen (8%, darunter eine arthroskopische und eine offene OP). Der mittlere CS betrug in diesem Kollektiv 82 und der OSIS 42. Das Kollektiv mit einem ISIS>6 unterschied sich weder in den demographischen Parametern, den Reluxationen noch im CS oder OSIS signifikant vom Gesamtkollektiv. Die Empfehlung der Boileau-Studie, bei einem ISIS > 6 eine Bristow-Latarjet-OP durchzuführen zu müssen, kann aufgrund dieser Ergebnisse nicht bestätigt werden, da auch bei einem ISIS > 6 mit einem offenem Kapselshift eine geringe Reluxationsrate erzielt wurde.