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Balanced gap Technik – Tibia und Extension first
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Published: | October 21, 2010 |
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Fragestellung: Neue Instrumentierung von KTEP's zur Verhinderung von frühen Revision in der Knieendoprothetik wegen Instabilität und Dysbalance.
Methodik: Die Implantation von Kniegelenksendoprothesen gehört heute zu den Standardversorgungen in der Orthopädie und Traumatologie. Wie die Literatur, gezeigt hat, sind die Ergebnisse der bicondylären Kniegelenksprothese weitgehend unabhängig vom Design. Die Ergebnisse sind im wesentlichen abhängig von Patientenauswahl, Operationstechnik und Nachbehandlung.
Ziel der modernen Knieendoprothetik sind die exakte Wiederherstellung der mechanischen Beinachse, ein ausgeglichen balancierter Streck- und Beugespalt und damit verbundene Stabilität sowie eine maximale Beweglichkeit in Abhängigkeit vom Ausgangsbefund. Die Balancierung der Weichteile und somit die Realisierung eines ausgeglichenen Streck- und Beugespaltes und somit die Stabilität des Kniegelenkes in Extension und Flexion stellen an Operateur und Instrumentarium große Herausforderungen.
Die Einstellung der korrekten Rotation des Femur scheint eine der größten Herausforderungen darzustellen. So wissen wir heute, dass ein großer Anteil der Frührevisionen auf Instabilitäten in Flexion und somit auf eine fehlerhafte Rotation von zurück zu führen sind.
Für die Rotationsausrichtung dienen neben den Ligamenten sog. knöcherne Landmarks wie Epicondyläre Achse, Whitedside- oder ap-line sowie die dorsalen Kondylen. All diese Methoden sind mit nicht unerheblichen Problemen und Fehlerquellen behaftet und führen nicht selten zu Fehlrotationen am Femur mit den entsprechenden Konsequenzen, wie z.B. Instabilität in Flexion, Funktionseinschränkungen und erhöhter Abrieb.
Im Rahmen der Verbesserung der OP-Technik entwickelten wir eine Tibia und Extension Gap first Technik in Verbindung mit einem Bandspannsystem. Mit dieser OP-Technik ist es möglich, basierend auf dem tibialen Schnitt einen balancierten Streck- und Beugespalt zu erzielen. Damit sind 3° releases nur noch in Einzelfällen notwendig. Die Rotationsausrichtung erfolgt primär an den zuvor in Extension releasten Bändern, jedoch ist auch eine Ausrichtung an den knöchernen Landmarks möglich, bzw. können diese als Plausibilitätshilfen heran gezogen werden.
Auch kann mit dem Instrumentarium eine exakte Rekonstruktion des dorsalen Offsets als auch eine genaue anteriore Referenzierung durch stufenlose ap-Verschiebung gewährleistet werden.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Mit der Bandspanner gestützten Tibia und Extension Gap OP-Technik glauben wir, die bisherige Instrumentierung der Knieprothetik weiter verbessert zu haben und insbesondere frühe Revisionen auf Grund von Instabilitäten und Dysbalancen zumindest deutlich reduzieren zu können. Die bisher mit diesem Instrumentarium versorgten Patienten zeigten intra- und postoperativ einen gut balancierten Streck- und Beugespalt sowie eine ausgewogenen Stabilität in Extension und Flexion. Somit ist die Technik in der Lage, zuverlässige und reproduzierbare Ergebnisse ohne zeitlichen Mehraufwand zu gewährleisten.