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Analyse der Rückflächengeometrie zementierter Femurkomponenten verschiedener bikondylärer Knieendoprothesen im Hinblick auf den Revisionseingriff
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Published: | October 21, 2010 |
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Fragestellung: Für die knochensparende Revisionsoperation von Knieendoprothesen ist das Design der Femurkomponenten von Bedeutung. Auf dem Markt existiert eine Vielzahl von bikondylären Knieendoprothesen, die sich in ihren Sägeschnittkonturen unterscheiden. Durch diese designspezifischen Unterschiede sind die präoperative Planung und knochensparende Operation erschwert. Ziel dieser numerischen Untersuchung ist der Vergleich der Sägeschnittkonturen von handelsüblichen Femurkomponenten, um Gemeinsamkeiten und/oder Unterschiede der verschiedenen bikondylären Knieendoprothesen herauszuarbeiten und somit Aussagen über einen möglichen Wechsel der Implantatsysteme im Revisionsfall ableiten zu können.
Methodik: Dazu wurden zehn kommerziell erhältliche Femurkomponenten gleicher Größe (e.motion®, Genesis II, Genia®, Innex®, LCS®, Multigen Plus, NexGen®, P.F.C.®, Scorpio®, Vanguard®) hinsichtlich ihrer Innenkontur analysiert. Es wurden die konstruktiven Parameter, wie Länge und Winkel der Sägeschnittkonturen, verglichen. Die Femurkomponenten wurden mittels 3D-Laser Scanner (MicroScan 3D) erfasst und für die Umwandlung der gescannten Oberflächen in CAD-kompatible Modelle mit der 3D-Rekonstruktionssoftware Geomagic Studio 9 bearbeitet. Mit der Software SolidWorks 2008 wurden die 3D-Modelle in zweidimensionale seitliche Ansichten überführt. Durch die Überlagerung dieser zweidimensionalen Innenkonturen mit Ausrichtung der posterioren und anterioren Konturen der einzelnen Komponenten wurden die Innenkonturen miteinander verglichen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Vier der zehn untersuchten Femurkomponenten zeigen eine gute Übereinstimmung der Innenkontur. Dabei wären bei einem Revisionseingriff bei einem Wechsel dieser Femurdesigns untereinander lediglich an den diagonalen Sägeschnitten kleinere zusätzliche Knochenresektionen vorzunehmen bzw. die Unterschiede durch Knochenzement auszugleichen. Vier weitere Femurdesigns weisen im Vergleich zur ersten Gruppe eine hohe Abweichung in den einzelnen Sägeschnitten auf. Ein Wechsel zu einem dieser Designs hätte einen hohen Knochenverlust zur Folge. Die übrigen zwei Femurkomponenten weichen bereits durch einen schrägen distalen Sägeschnitt von den übrigen Komponenten ab und sind zudem in den übrigen Sägeschnitten der anderen Komponenten nicht kongruent.
Der Vergleich der Sägeschnittkonturen zeigt bei einem Teil der untersuchten Femurkomponenten eine gute Übereinstimmung. Andererseits sind auch große Designunterschiede aufzufinden, die einen Implantatsystemwechsel bei einer Revisionsoperation erschweren. Eine einheitliche Innenkontur der Femurkomponenten von bikondylären Knieendoprothesen könnte bei Wechseloperationen einen vereinfachten Systemwechsel mit einer Reduzierung des Knochenverlustes bedeuten.