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Osteoporotosche Frakturen – Aufbau und Auswertung einer „Alterstraumatologie-Datenbank“
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Published: | October 21, 2010 |
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Fragestellung: Wie hoch ist die Anzahl an osteoporotischen Frakturen am metaphysären Knochen sowie der Wirbelsäule im eigenen Krankengut, wie setzt sich das Patientengut zusammen, welche Therapiestrategien wurden gewählt, wie ist das Outcome. Wie kann die weitere ambulante Therapie organisiert werden.
Methodik: Mit dem Beginn 2008 erfolgte die Etablierung einer Datenbank. Vorraussetzung war die Zustimmung der Patienten zur laborchemischen Osteoporosediagnostik sowie zu einer DXA Messung bei metaphysären Frakturen nach Stolperstürzen sowie spontanen Wirbelfrakturen. Es erfolgt die Erfassung der persönlichen Daten, des Risikoprofil angepasst an die aktuellen Richtlinien der Osteoporoseleitlinien, die Frakturformklassifikation, die DXA Messergebnisse, den Labordaten, dem OP Verfahren und dem Outcome mit Rekonvaleszenz. Weiterhin wurde eine Kooperation mit dem Kompetenznetzwerk Osteoporose im eigenen Bundesland etabliert um die ambulante Therapie zu gewährleisten.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Mit Beginn der Datenerhebung wurden alle Patientinnen und Patienten mit entsprechenden Frakturen gefragt ob eine Osteoporosediagnostik im Rahmen des Aufenthaltes gewünscht sei. Von insgesamt 198 Patientinnen und Patienten bestand lediglich bei 98 davon Interesse an einer Diagnostik und Therapieempfehlung. Hauptargument gegen die Diagnostik war das Negieren einer möglichen Osteoporose trotz positiver Riskiofaktoren und stattgehbater Fraktur. Von den 98 eingeschlossenen Patienten konnten von 90 alle gewünschten Daten erfasst werden. Im ersten Hierbei konnte bei 76 laborchemisch und per DXA die Diagnose einer manifesten Osteoporose gestellt werden. Die Frakturverteilung stellte sich wie folgt dar 36 Patienten mit einer distalen Radiusfraktur, 19 Patienten mit Humeruskopffrakturen, 15 Patienten mit hüftnahen Frakturen 6 mit Sinterungsfrakturen der WS. 68 Patienten wiesen mehr als einen Risikofaktor auf. Die Operative Versorgung erfolgte wie folgt bei den Radiusfrakturen mittels palmarer Plattenosteosynthese, bei den Humeruskopffrakturen erfolgte 16 mal die Versorgung mittels Philosplatte und 3 mal die Implantation einer Frakturprothese. Die Versorgung der hüftnahen Frakturen wurde in 12 Fällen mittels einer DHS durchgeführt, 3 mal erfolgte die Versorgung mittels PFN alpha. Bei den Wirbelfrakturen erfolgte in allen Fällen die Vertebroplastie. Alle Patienten konnten mit einer Therapieempfehlung in die Weiterbetreuung eines dem Kompetenzzentrum zugehörigen Arztes entlassen werden. In unserer Klinik zeigten sich im untersuchten Krankengut bei 98 eingeschlossenen Patienten eine Osteoporoserate von 84% im Rahmen von durch Stolperstürzen bedingten Frakturen am metaphysären Knochen und an der WS. Das Outcome der Patienten mit hüftnahen Frakturen wird präsentiert.