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Evaluation eines neuen Therapiekonzepts der Hallux-valgus-Deformität unter Berücksichtigung einer möglichen Achillessehnenverkürzung
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Published: | October 21, 2010 |
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Fragestellung: Eine erhöhte Vorfußbelastung aufgrund einer Achillessehnenverkürzung soll gemäß dem derzeitigen Stand der Wissenschaft zur Ausbildung der Hallux-valgus-Deformität beitragen. In der vorliegenden Studie soll ein neues Therapiekonzept zur Behandlung des Hallux valgus unter Berücksichtigung der Gastrocnemiusverkürzung evaluiert werden.
Methodik: Es wurden n=74 Patienten nach operativer Korrektur (suprabasale oder subkapitale Umstellungsosteotomie) einer Hallux-valgus-Deformität nachuntersucht. In der Behandlungsgruppe (n=43) wurde als additiver Eingriff bei einem positiven Silverskjöld-Test eine Verlängerung der Gastrocnemius-Aponeurose in der Technik nach Strayer durchgeführt. In der Kontrollgruppe (n=31) wurde eine mögliche Achillessehnenverkürzung nicht im Therapiekonzept berücksichtigt. Schwerpunkt der Studie war die Überprüfung des postoperativen subjektiv-klinischen Outcomes mittels AOFAS-Score sowie der radiologischen Ergebnisse. Zusätzlich wurde in ausgewählten Fällen die Druckentwicklung des Fußes pedobarographisch untersucht.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen Kontroll- und Behandlungsgruppe hinsichtlich klinischem Ergebnis und radiologischer Kriterien. Durch die Berücksichtigung der Gastrocnemiusverkürzung im Therapiekonzept des Hallux valgus konnte die Beweglichkeit im oberen Sprunggelenk durch die Strayer-OP verbessert und somit auch der Vorfußdruck reduziert werden. Trotzdem konnte durch die verwendeten Scores kein sichtbarer Benefit für die Patienten erfasst werden. Möglicherweise hätten sich in einer länger angelegten Studie Unterschiede hinsichtlich der Rezidivhäufigkeit aufzeigen lassen können.