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MRT Untersuchung im Stehen unter Belastung: das patellofemorale Gelenk beim gesunden Patienten
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Published: | October 21, 2010 |
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Fragestellung: Die Bestimmung des Patellastandes und -Tilts stellen wichtige Pfeiler im Rahmen der Diagnostik bei patellarer Instabilität dar. Durch Vorliegen verschiedener Indizes (Insall-Salvati, Canton etc.) gestaltet sich eine einheitliche Bestimmung als problematisch. Darüber hinaus ist bisher ungeklärt, inwieweit die einzelnen Indizes unter Belastung beeinflusst werden. Im Rahmen der vorliegenden Studie soll anhand MRT-Aufnahmen geklärt werden, ob es beim gesunden Sportler zu einer Veränderung des Patellastands bzw. -Tilts unter Belastung im Stehen gegenüber der Messung im Liegen kommt.
Methodik: MRT-Untersuchungen von 14 Sportlern (13 m, 1 w, Durchschnittsalter 30 Jahre) wurden in Hinblick auf Patellastand (Patello-Trochlearer Index (PTI) und Insall-Salvati) und Patellatilt analysiert. Bei keinem der Probanden bestand anamnestisch oder klinisch eine patellofemorale Beschwerdesymptomatik.
Die MRT-Untersuchungen wurden am gestreckten Bein unter Belastung im Stehen und Liegen an einem Niederfeld-MRT (Esaote/G-scan 0,25 Tesla) durchgeführt. Die Analyse erfolgte anhand von sagittalen und axialen SSE-T2 Sequenzen, 4 mm. Bestimmt wurde der Patellastand nach Insall-Salvati bzw. der PTI sowie der Patellatilt.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Gemessen an den Durchschnittswerten kam es zu keiner signifikanten Veränderungen der gemessenen Parameter im Kollektiv. Der Insall-Salvati-Index betrug im Liegen durchschnittlich 1,0 gegenüber 1,2 im Stand. Der durchschnittliche PTI betrug im Liegen 27 bzw. 28 im Stand. Der Patellatilt variierte von 10° im Stand auf 8° im Liegen.
Die Untersuchung der Patellastellung ist im Niederfeld-MRT im Stehen unter Belastung möglich. Bei grenzwertigen Risikofaktoren der Patellainstabilität kann die MRT-Diagnostik im Stand ggf. einen lediglich unter Belastung bestehenden Fehlstand der Patella detektieren. Weitere MRT-Untersuchungen u. a. unter 20° Knieflexion bzw. bei Patienten mit bekannter Patellainstabilität sind in Planung, um weitere Aufschlüsse in Hinblick auf den Patellastand zu gewinnen.