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Die elastisch stabile intramedulläre Osteosynthese (ESIN) der diaphysären Klavikulafraktur mit Titanium Elastic Nails – ein Vergleich zwischen offener und geschlossener Reposition
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Published: | October 21, 2010 |
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Fragestellung: Klavikulaschaftfrakturen werden zunehmend mit dem minimal invasiven Verfahren der elastischen, stabilen intramedullären Nagelung (ESIN) versorgt.
Ziel der Studie war es einen Vergleich zwischen offener und geschlossener Reposition anzustellen.
Methodik: In die Studie wurden 40 Patienten eingeschlossen, welche innerhalb eines Zeitraums von 2,5 Jahren (Dezember 2006 bis Juli 2009) eine Klavikulafraktur des mittleren Drittels erlitten, die mit einem intramedullären elastischen Titannagel stabilisiert wurden. In unserem Kollektiv wurden 19 Patienten geschlossen und 21 Patienten offen reponiert und je mittels TEN intramedullär geschient.
Das Patientenkollektiv wurde anhand folgender Parameter untersucht: Constant-Score, DASH-Score, Schmerzempfindung (VAS), Kraftmessung, Beurteilung der Knochenheilung.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: In beiden Gruppen konnten sehr gute Ergebnisse in der postoperativen Schulterfunktion erreicht werden. Es zeigten sich weder für den Constant-Score (geschlossen: 87,4±9,0; offen 85,3±7,1) noch für den DASH-Score (geschlossen: 5,0±6,5; offen 5,8±7,3) signifikante Unterschiede für die Art der Reposition. Bezüglich der Muskelkraft der Schulterabduktion fand sich für die geschlossene Reposition ein Wert von 75,7±22,0N und für die offene Reposition 74,2±26,0N.
In allen Fällen konnte die vollständige knöcherne Konsolidierung erreicht werden, eine Pseudarthrose wurde in keiner Gruppe beobachtet. Bei 3 Fällen musste bei geplanter ESIN - Osteosynthese auf Plattenosteosynthese umgestellt werden. Eine TEN Migration wurde in 12 Fällen beobachtet.
Die intramedulläre Osteosynthese mit Titannägeln verspricht bei geeigneter Indikation sowohl bei geschlossener als auch bei offener Reposition bei geringer kosmetischer Beeinträchtigung eine rasche Wiederherstellung der Schulterfunktion durch eine schnelle postoperative Schmerzlinderung und die Rekonstruktion der natürlichen Anatomie aufgrund von achsgerechter Reposition mit früher Belastungsstabilität. Unserer Meinung nach stellt das TEN-Verfahren eine elegante minimalinvasive Therapieoption der Klavikulaschaftfraktur dar.