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Prospektive Ergebnisse nach kompletter einseitiger Rekonstruktion traumatischer Kniegelenksluxationen
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Published: | October 15, 2009 |
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Fragestellung: Die optimale Behandlung der traumatischen Kniegelenksluxation wird hinsichtlich Versorgungsart, -technik, Vollständigkeit als auch Timing kontrovers diskutiert. Ziel unserer Untersuchung war es, die klinischen Ergebnisse von nach traumatischer Kniegelenksluxation primär komplett und einzeitig rekonstruierten Patienten zu erheben und zu analysieren.
Methodik: Prospektive klinische konsekutive Serie von operativ behandelten Kniegelenksluxationen (komplette offene Rekonstruktion/Refixation des vorderen und hinteren Kreuzbandes plus Rekonstruktion der Peripherie). 9 Patienten (m:w=6:3; Alter bei Unfall 30±11 Jahre) wurden median 13 Monate p.o. klinisch/radiologisch nachuntersucht (IKDC, SF36, Lysholm, Knee Society Score-KSS, Tegner Aktivitätsindex). Schmerz und Zufriedenheit wurden per visueller Analogskala (VAS) erfasst. Die a.p-Laxität wurde mittels KT-1000 in 25° Flexion mit 67N, 89N und 134N und mit Rolimeter dokumentiert. Statistische Auswertung mit SPSS 13.0.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: 7 von 9 Patienten blieben in ihrem angestammten Beruf arbeitsfähig und auf gleichem Niveau sportfähig. Der mediane VAS Schmerz und Zufriedenheit verbesserte sich von p.o. zur Nachkontrolle signifikant (p<0.01). Ebenso der mediane SF36 (p<0.01) von 27 (25–33) prä- auf 56 (17–91) postoperativ. Die Differenz zur unverletzten Gegenseite mit dem KT-1000 (134N) war präoperativ 7 (5–14) und bei der Nachkontrolle 1 (–2–3). Die hintere Schublade bei Nachkontrolle (Rolimeter in 70° Flexion) war <3 mm in 7 und 3–5 mm in 2 Patienten. Die Valgus-Laxität in 30° Flexion war <3 mm in 9 Patienten, die Varus-Laxität in 30° Flexion <3 mm in 8 und 3–5 mm in 1 Patienten. Bezüglich des IKDC waren nach Unfall 1 Patient in Gruppe C und 8 in D, bei Nachkontrolle 2 in A, 3 in B, 3 in C und 1 in D. Der Lysholm Score verbesserte sich signifikant (p<0.01) von 24 (5–37) auf 98 (45–100), der mediane KSS signifikant (p<0.01) von 79 (29–115) auf 195 (108–200). Der mediane Tegner-Index veränderte sich von 6 (3–9) auf 5 (1–9). Ein Patient wurde bei einer Beugefähigkeit von <70° 6 Monate p.o. arthroskopisch arthrolysiert und die Beugung konnte auf 95° gesteigert werden.
Mit einer frühelektiven kompletten einzeitigen Rekonstruktion der Zentralpfeiler und Wiederherstellung der Peripherie lassen sich in der Mehrzahl der Patienten eine gute Arbeits- und Sportfähigkeit erreichen.