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Der Einfluss des anteromedialen und posterolateralen Bündels auf die isolierte tibiofemorale Rotation
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Published: | October 15, 2009 |
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Fragestellung: Objektive Messung des Einflusses des vorderen Kreuzbandes auf die tibiofemorale Rotation zur Evaluation vorderer Kreuzbandrupturen und Rotationsinstabilitäten.
Methodik: Messung der tibiofemoralen Rotation von 20 humanen Kniepräparaten mittels eines nicht-invasiven Messgerätes (Rotameter) und einer Knienavigation als invasives Standardverfahren. Die Messungen der Innen- und Außenrotation wurden bei einem applizierten Drehmoment von 5, 10 und 15 Nm mit intaktem vorderem Kreuzband und jeweils nach Durchtrennung des posterolateralen Bündels sowie nach kompletter Resektion des vorderen Kreuzbandes durchgeführt. Die Statistische Analyse erfolgte mittels posthoc Scheffe Test, der Pearson Korrelations-Koeffizient wurde zum Vergleich der beiden Messverfahren eingesetzt.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Der Vergleich der Messungen zwischen intaktem VKB und nach Resektion des posterolateralen Bündels zeigte einen signifikanten Anstieg der tibiofemoralen Rotation bei annähernd allen Drehmomenten (p<0.05). Hochsignifikante Unterschiede wurden im Vergleich zwischen intaktem VKB und nach kompletter Resektion des vorderen Kreuzbandes bei 5, 10 und 15 Nm Drehmoment gefunden (p<0.05). Keinen Signifikanten Unterschied zeigte der Vergleich der Messungen nach Resektion des posterolateralen Bündels mit dem komplett durchtrennten vorderen Kreuzband (p>0.05). Die parallel durchgeführten Messungen der Knienavigation bestätigten die Ergebnisse des nicht-invasiven Messgerätes.
Im Pearson Korrelations-Koeffizienten wurde eine hohe Korrelation bei allen applizierten Drehmomenten gefunden (>0.80). Das vordere Kreuzband und insbesondere das posterolaterale Bündel des VKB hat einen signifikanten Einfluss auf die isolierte tibiofemorale Rotation. Das Rotameter eignet sich dadurch als nicht-invasives Messgerät der tibiofemoralen Rotation nicht nur zur Beurteilung der Wiederherstellung der Rotationsstabilität nach Bandchirurgischen Eingriffen. Es könnte auch in der Diagnostik bei der Ermittlung von Verletzungen des vorderen Kreuzbandes eingesetzt werden.