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Metaanalyse der Studien RECORD1–3 mit dem oralen, direkten Faktor-Xa-Inhibitor Rivaroxaban in der Thromboseprophylaxe nach elektiven Hüft- oder Kniegelenkersatzoperationen
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Published: | October 15, 2009 |
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Fragestellung: Die Wirksamkeit und Verträglichkeit des oralen, direkten Faktor-Xa-Inhibitors Rivaroxaban wurde in drei großen, randomisierten Phase-III-Studien (RECORD1−3) nach elektiven, totalen Hüft- oder Kniegelenkersatzoperationen (THR, TKR) untersucht. Der primäre Wirksamkeitsendpunkt war die Gesamtrate venöser Thromboembolien (VTE). Im Direktvergleich mit subkutanem Enoxaparin zeichnete sich Rivaroxaban in RECORD 1 und 3 durch eine überlegene Wirksamkeit bei vergleichbarem Sicherheitsprofil aus. RECORD 2 verglich eine zweiwöchige Enoxaparin-Prophylaxe mit einer verlängerten Rivaroxaban-Prophylaxe. Bei vergleichbarem Sicherheitsprofil war die verlängerte Gabe von Rivaroxaban (31±4 Tage) der Kurzzeitgabe von Enoxaparin (12±2 Tage) überlegen. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, mittels einer Metaanalyse dieser drei RECORD-Studien die Inzidenz der symptomatischen VTEs und der Gesamtmortalität (kombinierter primärer Wirksamkeitsendpunkt) sowie die Inzidenz von schweren Blutungsereignissen am Tag 12±2 und bis zum Ende der geplanten Medikationsphase (primärer Sicherheitsendpunkt) zu bestimmen.
Methodik: In den RECORD-Studien wurden die Patienten (N=9581) entweder zu 10 mg Rivaroxaban oder 40 mg subkutanem Enoxaparin randomisiert. Die Behandlung mit Rivaroxaban begann 6−8 Stunden nach der Operation, die mit Enoxaparin 12 Stunden vor der Operation. Der primäre Wirksamkeitsendpunkt dieser Metaanalyse wurden am Tag 12±2 erfasst, da alle Patienten bis zu diesem Zeitpunkt eine aktive Studienmedikation erhalten hatten.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Rivaroxaban führte im Vergleich zu Enoxaparin zu einer signifikanten Reduktion des kombinierten primären Wirksamkeitsendpunktes am Tag 12±2 [0,4% vs. 0,8%; Odds Ratio: 0,44 (95% CI: 0,23−0,79), p=0,005]. Das Blutungsrisiko wurde dabei nicht erhöht [schwere Blutungen bis 2 Wochen 0,2% (Rivaroxaban) vs. 0,2% (Enoxaparin), p=0,662; schwere Blutungen bis zum Ende der geplanten Medikationsphase 0,3% (Rivaroxaban) vs. 0,2% (Enoxaparin), p=0,305].
Bei gleicher Prophylaxedauer (12±2 Tage) konnte die Rate der symptomatischen VTE und der Gesamtmortalität durch Rivaroxaban im Vergleich zu Enoxaparin signifikant gesenkt werden, ohne hierdurch das Blutungsrisiko zu erhöhen.