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Tissue Engineering des vorderen Kreuzbandes mittels azellularisierten und besiedelten Allografts
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Published: | October 15, 2009 |
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Fragestellung: Die Azellularisierung von Sehnengewebe mittels verschiedener Substanzen ist eine neue Möglichkeit für das Tissue Engineering des vorderen Kreuzbandes. In vitro Testungen zeigten dabei gute biomechanische Eigenschaften der Scaffolds aber eine in vivo Bestätigung im Tiermodel steht noch aus. Ziel unserer Studie war es daher, eine azellularisierte und anschliessend mit autologen Fibroblasten besiedelte Semitendinosussehne mit einer autologen Semitendionosussehne im Kaninchenmodel zu vergleichen.
Methodik: Hierzu wurde bei 31 New Zealand Kaninchen das vordere Kreuzband ersetzt. In der Kontrollgruppe (n=15) wurde dabei autologe Semitendinosussehne verwendet. Für die Behandlungsgruppe wurden Semitendinosussehnen mittels Sodium Dodecyl Sulphat (SDS) azellularisiert und anschliessend für 4 Tage mit autologen Fibroblasten besiedelt. 8 Wochen nach Implantation wurden makroskopische, biomechanische (maximale Versagenslast, Steifheit und Elongation; n=8/9) und histologische Untersuchungen durchgeführt (Hämatoxylin/Eosin-Färbung; je n=5).
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die autologen Sehnen zeigten die typischen Umbauvorgange im Rahmen der Ein- und Umbauvorgänge mit partieller Nekrose und daraus resultierend Abnahme der maximalen Versagenslast von F=122±21 N (Zeitpunkt der Implantation) auf F=61±31 N (nach 8 Wochen). Im Gegensatz dazu waren die tissue engineerten Sehnen trotz Besiedelung partiell azellular und zeigten teilweise eine ausgeprägte inflammatorische Reaktion (Abfall der maximale Versagenslast von F=138±15 N auf F=19±20 N). Der Unterschied zwischen beiden Gruppen war dabei signifikant (p<0,05). Die in vivo Resultate zeigten im Gegensatz zu den in vitro Daten eine schlechtere biomechanische Belastbarkeit der azellularisierten und besiedelten Konstrukte. Weitere Untersuchungen müssen folgen, um den Azellularisierungsprozes weiter zu optimieren, um den vielversprechenden Einsatz von extrazellulären Matrix Scaffolds in der klinischen Praxis zu ermöglichen.