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Wertigkeit der lumbalen Spinalkanalstenose im internationalen Wirbelsäulenregister SPINE TANGO: Patientencharakteristika, Interventionen und Outcomes bei 1778 Patienten
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Published: | October 16, 2008 |
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Hintergrund: Das internationale Wirbelsäulenregister SPINE TANGO ist mittlerweile seit 5 Jahren voll funktionsfähig. Bisher wurden jedoch keine Daten über eine einzelne spezifische Wirbelsäulenerkrankung präsentiert.
Ziel: Präsentation einer Auswahl der vorliegenden Daten im Hinblick auf eine der am häufigsten gestellten Diagnosen, die lumbale Spinalkanalstenose. Folgende Daten werden gezeigt: Interventionen bis zum Zeitpunkt der Entlassung, berufliche Situation, Arztbasiert Outcomes, Rehabilitationsprozess, Chirurgische Komplikationen und therapeutische Konsequenzen.
Patientenzahlen:Im Zeitraum Mai 2005 bis Oktober 2007 wurden 1778 Patienten unter der Diagnose Spinalkanalstenose operativ behandelt. Das Durchschnittsalter betrug 70 Jahre (19-97 Jahre), die Geschlechtsverteilung w:m betrug 5,3:4,7. Aus dem Patientenkollektiv waren bei 19,0% eine, bei 5.5% zwei und bei 3,2% drei vorangehende operative Eingriffe bekannt.
Methode: Nach prospektiver fortlaufender Dokumentation erfolgte eine deskriptive Analyse hinsichtlich demographischer Daten, Interventionen und Outcomes.
Ergebnisse: Die alleinige Dekompression, sowie Fusionen mit und ohne rigide Stabilisierung machten jeweils ein Drittel der durchgeführten Eingriffe aus. Nur 1,6 % der Patienten erhielten einen Bandscheibenersatz oder eine dynamische Stabilisierung.
Die Komplikationsrate betrug 6,7%, wovon 50% auf eine Dura-Verletzung entfielen. Bei 4,8% der Patienten wurde während des stationären Aufenthaltes eine Re-Intervention durchgeführt. 51,3% der Patienten waren zum Zeitpunkt der Operation nicht mehr berufstätig, wobei von der vor der OP berufstätigen Gruppe 19.1% wieder in den Arbeitprozess eingegliedert werden konnten.
Das Outcome wurde vom behandelnden Arzt in 80,3% der Fälle als „exzellent“ oder „gut“, in 19,7 als „mittelmäßig“ oder „schlecht“ eingeschätzt.
Schlussfolgerung: Sowohl die Machbarkeit einer Analyse aus den Daten des SPINE TANGO Registers zu einem definierten Krankheitsbild, als auch die Häufigkeit der Diagnose - Spinalkanalstenose in der Datenbank und der Evidence level von 2++ einer deskriptiven Analyse zeigen das die Spinalkanalstenose eine durchaus hohe klinische Relevanz hat. Eine zukünftige Patienten-orientiert Erfassung wurde bereits in den SPINE TANGO implementiert und wird weitere Hinweise liefern.