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Prospektive Untersuchung der Cheilektomie bei Hallux rigidus – klinische Ergebnisse und bewegungsanalytische Charakteristika
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Published: | October 16, 2008 |
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Fragestellung: Ziel der Studie war es, vor und nach Cheilektomie aufgrund eines Hallux rigidus erstmals die funktionellen Veränderungen im Gangablauf und bei Anforderungen wie dem Treppensteigen zu objektivieren und Kompensationsmechanismen zu erfassen.
Methodik: Neben einer klinischen Untersuchung und der Erhebung der AOFAS Hallux Metatarsophalangeal-Interphalangeal Scale wurden die Kinetik und Kinematik mittels 3D Bewegungsanalyse (Vicon) und Kraftmessplatten (Kistler) unter Verwendung des Heidelberger Fußmodells analysiert. 12 reflektierende Marker (6mm Durchmesser) werden auf der Haut des Fußes, 5 am Knie und Unterschenkel befestigt. Der Fuß ist dabei in anatomisch und funktionell orientierte Segmente aufgegliedert, was eine dynamische Erfassung der Hallux- und Metatarsal-Bewegung, der Vorfuß-Supination und -Abduktion sowie des Fußlängsgewölbes medial und lateral ermöglicht.
Darüber hinaus wurde die Druckverteilung mittels Druckmess-Platte (EMED) gemessen.
Ergebnisse: Bisher wurden 6 Patienten (7 Füße) im Alter von 59,6 J. (MW, 6,8J.SD) präoperativ und 1 Jahr postoperativ untersucht. Nach Cheilektomie war während des Gangablaufs die mittlere Dorsalextension der Großzehe mit 39,5° (10°SD) präoperativ und 36,3° (10°SD) postoperativ im Wesentlichen unverändert. Das Bewegungsausmaß im oberen Sprunggelenk, die Exkursion des medialen Bogens und die Bodenreaktionskraft in der Abstoßphase der Großzehe waren identisch.
Klinisch profitierten alle Patienten von der Operation: In allen Fällen lagen die postoperativen Werte der AOFAS Scale über den präoperativen; im Mittel verbesserte sich der Wert von präoperativ 56,7 (SD 21,5) auf 76 (SD 15,2) postoperativ.
Schlussfolgerungen: Insgesamt waren nach Cheilektomie die mittels Ganganalyse erfassten funktionellen Veränderungen gering, wobei manche Patienten bereits präoperativ nur eine mäßige Einschränkung der Dorsalexension der Großzehe und wenig Kompensation aufwiesen. Die symptomatischen Osteophyten, die Probleme bei der Schuhversorgung bereitet hatten, konnten durch das Operationsverfahren erfolgreich behandelt werden.