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Eine Analyse von 3000 Schulunfällen in Österreich
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Published: | October 16, 2008 |
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Fragestellung: Ziel der Studie war die Analyse des Unfallmechanismus und der Verletzungsart von Schulunfällen in Österreich.
Methodik: Wir inkludierten prospektiv alle Patienten von 0-18 Jahren, die in einem 2-Jahres-Zeitraum nach Unfällen an unserer Klinik und in 6 weiteren österreichischen Krankenhäusern behandelt wurden. Insgesamt wurden 28.983 Patienten registriert. Neben den persönlichen Daten wurden Angaben über den Unfallort, die Unfallumstände und den Unfallmechanismus sowie die zugehörige Diagnose dokumentiert. Aus diesem Patientengut wurden alle Unfälle selektiert, die im Schulgebäude oder im Bereich des Schulgeländes passierten. Schulwegunfälle wurden exkludiert.
Ergebnisse: And der Universitätsklinik für Kinderchirurgie in Graz wurden im Studienzeitraum 21.582 Unfallpatienten behandelt, von denen 2.148 (10%) Kinder und Jugendliche nach Schulunfällen vorstellig wurden. Weitere 7.401 Datensätze von teilnehmenden Krankenhäusern enthielten 890 Schulunfälle (12%). Das Verhältnis von Buben zu Mädchen war 3:2, wobei die Hälfte aller Schulunfälle Kinder zwischen 10 und 13 Jahren betraf. Generell waren Unfälle beim Sport mit dem größten Anteil an schweren Verletzungen vergesellschaftet (42% schwere Verletzungen), im Gegensatz zu anderen Aktivitäten innerhalb und außerhalb des Schulgebäudes (26% schwere Verletzungen). Ballsport war die Einzelaktivität mit der größten Verletzungsschwere (44% schwere Verletzungen). In Bezug auf die Körperregion zeigte sich die obere Extremität am häufigsten verletzt (34%), gefolgt von unterer Extremität (32%), Kopf und Hals (26%) sowie Thorax/Abdomen (8%). Es ließen sich typische Buben- bzw. Mädchenunfälle identifizieren: Buben verletzten sich am häufigsten beim Fußballspielen, Raufen und bei ungewollten Zusammenstößen innerhalb und außerhalb des Schulgebäudes, wobei Mädchen sich meist bei anderen Ballsportarten verletzten (Handball, Volleyball etc.)
Schlussfolgerung: Im Bereich der Schule passieren ca. 10% aller Unfälle im Kindes- und Jugendalter. Insbesondere beim Schulsport, bei der Pausenaufsicht und im Bereich des Konfliktmanagements sollten verstärkt Maßnahmen zur Unfallprävention gesetzt werden.