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Penetrierende Verletzungen bei Mehrfachverletzten: Eine Analyse des Deutschen Traumaregisters
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Published: | October 16, 2008 |
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Fragestellung: Gibt es einen „Paradigmenwechsel“ in der präklinischen sowie klinischen Rettung von Patienten mit penetrierenden Verletzungen? Weg von „stay and play“ hin zu „load and go“?
Material und Methoden: In einer Analyse des Deutschen Traumaregisters der DGU wurden 1030 Patienten mit penetrierenden Verletzungen und einem ISS 9 untersucht. Untersucht wurde die Mortalität, Volumengabe, präklinische Rettungszeit etc.
Ergebnisse: Die Mortalität der Patienten mit penetrierenden Verletzungen ist von 23 % zwischen 1998 und 2004, auf 14 % zwischen 2004 und 2006 gesunken. Die Volumengabe sank um 5 % im Laufe der Jahre. Die präklinische Zeit zeigt keine Veränderung (median 67 min Unfall bis Klinik). Die Zeit bis zum Abbruch der Schockraumdiagnostik und Not Operation sinkt von 42 min bis 2004, auf 24 min zwischen 2004 und 2006. Es kam zu einem vermehrten Einsatz des CTs. Die Frühletalität liegt unverändert bei 11 %.
Diskussion: Einen „Paradigmenwechsel“ in der präklinischen Rettung von Patienten mit penetrierenden Verletzungen, weg von „stay and play“ hin zu „load and go“ läßt sich nicht nachweisen. Wohl aber ein vermehrter und verbesserter Einsatz der Schockraumdiagnostik (CT), sowie einen Trend zu einem schnelleren Abbruch des Schockraumanagements und dem Beginn einer Not Operation, der zu einer verringerten Mortalität führt. Bleibt zu beweisen ob eine „Beschleunigung“ der präklinischen Rettungzeit sowie eine verbesserte ärztliche Ausbildung durch DSTC Kurse (Definitive SurgicalTraumaCare) zu einem weiteren Absinken der Mortalität führt.