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Weichteildeckung mit dem distal gestielten A. dorsalis pedis-Insellappen nach retrocapitaler Umstellungsosteotomie des Os metatarsale I
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Published: | October 9, 2007 |
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Fragestellung: Weichteildefekte am Vorfuß stellen für den fußchirurgisch tätigen Arzt nach wie vor eine große Herausforderung dar. Die Gefahr der Nekrosenbildung am Fuß ist im Vergleich zu anderen Körperregionen aufgrund der häufig ausgeprägten Schwellung nach Trauma oder nach operativen Eingriffen und wegen des dünnen Weichteilmantels deutlich erhöht. In der Behandlung dieser Weichteildefekte ist nicht nur der Verschluss des Hautdefektes sondern auch die schnelle Deckung des freiliegenden Gewebes mit vitalem Gewebe von großer Bedeutung. Nur so kann eine Infektion vermieden und eine knöcherne Ausheilung gewährleistet werden. Zur Anwendung kommen Spalthautplastiken nach zeitaufwendigen temporären Deckungen mit alloplastischem Material bis hin zu freien Lappenplastiken.
Methodik: Seit 07/2003 bis 12/2006 wurden in unserer Klinik 14 Weichteildefekte nach retrocapitaler Umstellungsosteotomie des Os metatarsale I (Austin) bei Hallux valgus mit einem distal gestielten A. dorsalis pedis-Insellappen gedeckt.
Ergebnis: In 13 Fällen konnte eine komplette Defektdeckung mit komplikationsloser Einheilung der Lappenplastik erreicht werden. In einem Fall kam es aufgrund einer Nachblutung zu einer Lappennekrose. Der Defekt wurde nachfolgend mit einem freien A. dorsalis pedis-Lappen von der Gegenseite gedeckt. Alle mit einem distal gestielten A. dorsalis pedis-Lappen versorgten Patienten konnten frühzeitig im Vorfußentlastungsschuh mobilisiert und nach 4 Wochen im Konfektionsschuh vollbelastet werden. Die knöcherne Konsolidierung der metatarsalen Osteotomie erfolgte in allen Fällen zeitgerecht.
Schlussfolgerung: Der distal gestielte A. dorsalis pedis-Insellappen ist aus unserer Sicht ideal zur Weichteildefektdeckung an der dorsalen Großzehe und über dem Großzehengrundgelenk geeignet. Voraussetzung ist eine Verbindung zum plantaren Gefäßsystem im 1. Intermetatarsalraum, welche präoperativ angiographisch nachgewiesen werden sollte.