Article
Dopamin beeinflusst zelluläre Immunfunktionen während einer Sepsis im Mausmodell
Search Medline for
Authors
Published: | October 9, 2007 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Das Katecholamin Dopamin findet in der intensivmedizinischen Behandlung des milden Kreislaufversagens kritisch Kranker seine Anwendung. Auch die früher gebräuchliche Anwendung in der Vorbeugung des Nierenversagens wird trotz fehlendem Nachweis der Wirksamkeit teilweise noch eingesetzt. Über die bekannten Wirkungen hinaus finden sich Hinweise auf einen immunmodulatorischen Effekt von Dopamin, wobei die Bedeutung einer solchen Interaktion z.B. für die Entzündungsreaktion während einer Sepsis bisher nicht bekannt ist.
Material und Methoden: Männliche NMRI Mäuse wurden entweder einer Scheinoperation (Laparotomie, n=8 pro Gruppe) oder der Induktion einer polymikrobiellen Sepsis (zökale Punktion, n=32/Gruppe) zugeführt. Eine Hälfte wurde mit einer kontinuierlichen intraperitonealen NaCl 0.9%-Infusion, die andere mit einer Dopamininfusion (1 microg/kg/min ip) behandelt. Es erfolgte ein Monitoring der Überlebensrate, sowie nach 48 h eine Messung der splenozytären Proliferations- und Apoptoserate, des Leukozytenverteilungsmusters (FASCS)sowie der Freisetzung von IL2, IL-6 und IFN-gamma.
Ergebnisse: Die Infusion von Dopamin führte im Mausmodell der Sepsis zu einem Anstieg der splenozytären Apoptoserate, zu einem Abfall der proliferativen Kapazität von Splenozyten und zu einer reduzierten Freisetzung von IL-2, wobei diese Veränderungen von einer erhöhten Mortalität der septischen Mäuse begleitet wurden (67% vs. 47%). Vergleichbare Veränderungen dieser zellulären Immunparameter fanden sich auch in den mit Dopamin behandelten schein-operierten Kontrollmäusen. Hier zeigte sich jedoch keine Änderung der Letalität (0%).
Schlussfolgerung: Unser Experiment zeigt eine Dopamin-induzierte Beeinträchtigung zellulärer Immunfunktionen im Mausmodell der Sepsis, die von einem reduzierten Überleben septischer Mäuse begleitet wurden.