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Die biomechanische Kompetenz des osteoporotischen Femur im Seitenvergleich
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Published: | October 9, 2007 |
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Fragestellung: Für die operative Versorgung osteoporotischer Frakturen gewinnt das Bewußtsein für die lokale Knochenqualität zunehmend an Bedeutung bei der präoperativen Planung. Da frakturbedingt Aussagen zur lokalen Knochendichte, z.B. mittels DXA oder quantitativer Computertomographie auf der Frakturseite nicht mehr möglich sind, stellt sich die Frage, wie gut Knochendichte und mechanische Kompetenz des Knochens mit der kontralateralen Seite korrelieren.
Methodik: An 54 paarweisen Femurpräparaten (24 Männer und 30 Frauen; Alter: 52-100Jahre; Altersdurchschnitt 79,0±10,6 Jahre) wurden die Knochendichteparameter mittels DXA in üblicher Weise bestimmt. In einem biomechanischen Versuchsaufbau wurde durch Simulation eines seitlichen Sturzes im Sinne eines Niedrigrasanztraumas auf den Trochanter die jeweilige Versagenslast bestimmt.
Ergebnisse: Die Versagenslasten betrugen 3951±1659N (CV%=42%) auf der rechten Seite und 3900±1652N (CV%=42%) auf der linken Seite. Die Frakturen zeigten die üblichen klinischen Muster mit 67% Schenkelhalsfrakturen, 25% trochantären Frakturen, der Rest zeigte Versagen im subtrochantären und Schaftbereich. Entsprechend dem t-Score im DXA hatten 40% der Präparate eine normale Knochendichte, 40% waren osteopenisch und 20% osteoporotisch. Die Korrelation zwischen Knochenmineralsalzgehalt BMC und Versagenslast betrug r=0.88.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zur Präzision zeigen im Links-Rechts-Seitenvergleich sowohl in der Densitometrie mittels DXA als auch im biomechanischen Versuchsansatz einen Unterschied von bis zu 15%. Damit erweist sich dieser Ansatz sowohl für biomechanische Testungen als auch für den Seitenvergleich der lokalen mechanischen Kompetenz für die Klinik als geeignet.