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Primärstabilität von vier femoralen Revisionsprothesen in Abhängigkeit unterschiedlicher Knochensubstanzverluste
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Published: | October 9, 2007 |
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Fragestellung: Welche zementfreie Revisions-Hüftprothese, bzw. welches Schaftdesign weist – abhängig vom femoralen Substanzverlust – welche Primärstabilität auf? Wo liegen die Hauptverankerungszonen von Revisionsprothesen?
Methodik: Untersucht wurden die Hüftsysteme Helios®, MRP®, S-ROM® und Wagner-SL®. Die Messung der Relativbewegung in allen sechs Freiheitsgraden erfolgte in der Rotationsmessmaschine Typ Heidelberg-Göttingen. Dabei wurden auf die Prothesen axiale Drehmomente bis 7Nm appliziert. Die räumliche Mikrobewegung zwischen Prothese und Kunststofffemur wurde mit 6 Feinmesstastern (Auflösung: 0,1µm) an je neun Messpunkten gemessen.
Simuliert wurden fünf Revisionssituationen, die in Anlehnung an die Defektklassifikation der AAOS reproduziert wurden. Dieses waren die standardisierte Schenkelhalsresektion, der Defekt I, II und III der AAOS. Typ II wurde durch den unfixierten, sowie mit Cerclagen refixierten Wagner-Zugang substituiert. Typ III sollte ein Extrem erzeugen, bei dem die Prothesen distal nur noch über max. 10cm verankern konnten. Statistik zur Analyse der Prothesenunterschiede und der Wirkung der Defekte auf die Prothesen: zweifaktorielle Varianzanalyse.
Ergebnisse: Bei der Schenkelhalsresektion traten geringe Relativbewegungen im Isthmusbereich auf (<1 bis 5mgrad/Nm). Trotzdem unterschieden sich die Implantate signifikant. Die Schaftspitzen zeigten unterhalb des Isthmus eine geringere Verankerung (10 bis 20mgrad/Nm). Im Defekt I verankerten alle Schäfte im Isthmusbereich gut, obwohl die Bewegungen (2 bis 25mgrad/Nm) größer ausfielen. Die S-ROM® zeigte hier die signifikant größte Stabilität. Der refixierte Wagner-Zugang führte gegenüber dem unfixierten zu einer signifikanten Stabilitätsverbesserung. Der S-ROM®- und der Wagner®-Schaft zeigten hier die höchste Primärstabilität. Der Defekt III verursachte einen extremen Stabilitätsverlust. Die Relativbewegungen lagen hier bei 13 - 440mgrad/Nm, wobei die MRP®- und die Wagner-SL® noch im stabilen Bereich lagen.
Abbildung 1 [Abb. 1]
Schlussfolgerungen: Alle Prothesen fanden ihre Hauptverankerung im Isthmusbereich, womit er eine Schlüsselposition bei Revisionen mit proximalen Knochendefekten einnimmt. Alle Schäfte konnten proximale Defekte gut überbrücken. Das entspricht der Minimalforderung an Revisionsprothesen. Der MRP®-Schaft zeigte vor dem Wagner®-Schaft die beständigste Verankerung. Das konische Sternquerschnitts-Design scheint Vorteile zu besitzen. Ihnen folgte dicht bis zum Wagner-Zugang der S-ROM®-Schaft, der sich geringfügig mehr im Femur bewegte. Der Helios®-Schaft überzeugte zu Beginn und im Defekt I. Er büßte bereits beim Wagner-Zugang signifikant an Stabilität ein.