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Prä- und postoperative PSA-Werte nach 180-Watt-XPS-Greenlight-Laserung der Prostata – Anspruch und Realität
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Published: | November 20, 2024 |
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Einleitung: Präoperative PSA-Werte (prostata-spezifisches Antigen) und deren postoperativer Verlauf wurden bisher nur für die Elektroresektion der Prostata (transurethrale Elektroresektion TUR-P) und die 120-Watt-Greenlight-Laserung untersucht, nicht jedoch für die 180-Watt-XPS-Greenlight-Laserung der Prostata, die als besonders schonend, blutarm und daher geeignet für geriatrische Patienten gilt. Dies sollte in der vorliegenden Untersuchung unter den Bedingungen des klinischen Alltags geschehen.
Methode: Die präop. PSA-Werte wurden bei 760 Patienten, die von 2012–2017 mit der 180-Watt-XPSR-Greenlightlaserung in Witten behandelt wurden, retrospektiv erfasst und dem Alter, der Prostata-Größe, einem eventuell vorhandenen Harnwegsinfekt oder einliegenden transurethralen oder suprapubischen Katheter und den Co-Morbiditäten gegenübergestellt. Retrospektiv erfolgte die Erhebung der postoperativen PSA-Werte durch eine Befragung der Patienten und ihrer weiterbehandelnden Ärzte.
Ergebnisse: Das mittlere Alter der in Witten operierten Patienten lag bei 73,33 ± 9,26 Jahren. Die präoperativ rektalsonographisch bestimmte Prostatagröße wurdfe mit 42,42 ± 18,33 ml angegeben. Der mediane präoperative PSA-Wert konnte mit 2,59 ng/ml bestimmt werden. Bei 268 Patienten (35,8 %) lag der PSA-Wert über 4 ng/ml. Er wurde bei 106 Patienten (26,6 % derjenigen mit erhöhtem PSA) stanzbioptisch während des stationären Aufenthaltes abgeklärt. Die Gründe hierfür lagen in einer vorherigen Stanzbiopsie, einer unauffälligen PSA-density, Ablehnung durch den Patienten oder eine geriatrische Anmutung im geriatrischen Eingangsscreening. Der PSA-Wert sank nach 6 Monaten (n = 86) auf 1,25 und stieg nach 12 Monaten (n = 126) auf 1,46 ng/ml an. Die logistische Regressionsanalyse zeigte für einen präopoperativ erhöhten PSA-Wert eine Abhängigkeit von der Prostatagröße (p = 0,001) und dem Vorhandensein eines Dauerkatheters (p = 0,002), nicht jedoch für das Alter (p = 0,349), das Vorhandensein eines suprapubischen Katheters (p = 0,207), eines Harnwegsinfektes (p = 0,966) und die Anzahl der im Entlassbrief genannten Co-Morbiditäten (p = 0,936).
Schlussfolgerung: Es zeigte sich erwartungsgemäß durch das gewebsabladierende Verfahren des Greenlight-Lasers ein Abfall des postoperativen PSA-Wertes um mehr als die Hälfte nach 6 Monaten und ein erneuter diskreter Anstieg nach 6 Monaten. Ein präop. erhöhter PSA-Wert wurde überraschend häufig zu 35,8 % aller Patienten gesehen, auf dem Boden des klinischen Gesamtbildes jedoch nur bei 26,6 % dieser Patienten histologisch abgeklärt. Als „urologische“ Einflussfaktoren zeigten sich lediglich die Prostatagröße und das Vorhandensein eines transurethralen Dauerkatheters signifikant für das Vorhandensein eines präop. PSA-Wertes von über 4 ng/ml. Damit zeigt die klinische Realität, dass die Entscheidung zu einer präop. stanzbioptischen Abklärung eines erhöhten PSA-Wertes offenbar individuell anhand von vielen weiteren Faktoren (Alter, Patientenwille, vorangegangene Biopsien, Frailty, Lebenserwartung) getroffen wird.
Interessenkonflikt: Andreas Wiedemann:
- Berater- bzw. Gutachtertätigkeiten
- Acticore
- Apogepha
- Astellas
- Bene Arzneimittel
- Dr. Pfleger
- MEC-abc
- Merck
- MIP Arzneimittel
- Pfizer
- Mitarbeit in einem wissenschaftlichen Beirat (advisory board)
- Dr. Pfleger
- Pfizer
- MIP Arzneimittel
- Bezahlte Vortrags- oder Schulungstätigkeit
- Allergan
- AMS Deutschland
- Aristo
- Astellas Pharma
- Besins Deutschland
- Berlin-Chemie
- Das Fortbildungskolleg
- Jansen
- Karo Pharma
- Lilly Deutschland
- Meda
- Merck
- MIP Arzneimittel
- Dr. Pfleger
- Pfiizer Pharma
- Autoren- oder Coautorenschaft: Keine
- Finanzielle Zuwendung für Forschungsvorhaben
- AMS Deutschland
- Boston Scientific
- Dr. Pfleger
- Paul-Kuth-Stiftung der Deutschen Bank
- Eigentümerinteressen (Patent, Urheberrecht, Verkaufslizenz): Keine
- Besitz von Geschäftsanteilen, Aktien, Fonds mit Beteiligung von Unternehmen der Gesundheitswissenschaft: Keine
- Indirekte Interessen – Mitgliedschaften
- Deutsche Gesellschaft für Urologie (aktuell Leitung Arbeitskreis geriatrische Urologie)
- Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (aktuell Leitung Arbeitsgruppe Harinkontinenz)
- NRW-Gesellschaft für Urologie (gewählt zum Kongresspräsidenten 2025)
- Deutsche Kontinenzgesellschaft (aktuell 1. Vorsitzender)
- Institut für Geriatrische Pharmazie und interdisziplinäre Geriatrie e.V.
Melanie Heese: Keine