gms | German Medical Science

35. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V.

22.11. - 23.11.2024, Essen

Die vaginale bilaterale ligamentäre sakrospinale Fixation bei vaginalem Prolaps führt zu besseren Symptomheilungen bei Stuhlinkontinenz und obstruktiver Defäkation: Ergebnisse einer systematischen Literaturanalyse

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Aleksander Antoniewicz - Urologische Klinik München-Planegg, Planegg, Deutschland
  • author Bernhard Liedl - Urologische Klinik München-Planegg, Planegg, Deutschland
  • Maurizio Grilli - Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Mannheim, Deutschland
  • author Maximilian Kriegmair - Urologische Klinik München-Planegg, Planegg, Deutschland
  • author Marek Wenk - Klinik für Urologie und Urochirurgie, Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Mannheim, Deutschland

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.. 35. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. Essen, 22.-23.11.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc12

doi: 10.3205/24dkg12, urn:nbn:de:0183-24dkg120

Published: November 20, 2024

© 2024 Antoniewicz et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Vaginaler Deszensus (VD) kann zu Symptomen der Stuhlinkontinenz (SI) und obstruktiven Defäkation (OD) führen, die durch chirurgische Prolapskorrektur behoben werden können. Ziel dieser systematischen Literaturanalyse war zu untersuchen inwieweit die unterschiedlichen Methoden der Prolapskorrektur zur Symptomheilung beitragen.

Methode: Nach systematischer Literaturrecherche selektierten wir Arbeiten, die SI und/oder OD vor und nach einer operativen apikalen Fixation beobachteten. Von insgesamt 2902 Arbeiten fanden sich 19 Studien mit Sakrokolpopexie bzw. Sakrohysteropexie (SP) und 4 Studien mit vaginaler bilateraler ligamentärer sakrospinaler Fixation (SSLF).

Ergebnisse: In der SP-Gruppe fanden sich 2136 Frauen mit 30-monatiger, in der SSLF-Gruppe 1021 Frauen mit 24-monatiger durchschnittlicher Nachbeobachtungszeit. In der SP Gruppe betrugen die präoperativen SI- und OD-Prävalenzen 21,6% (1,6% - 62,3%) und 26,5% (14,3%-90,9%), in den SSLF Gruppen 15,7% (1,1%-28,3%) für FI und 19,9% (6,2%-30,8%) für OD. In der SP Gruppe betrugen die postoperativen Prävalenzen 12,6% (0,9%-33,3%) für SI und 13,2% (7,9%-19,8%) für OD, in der SSLF Gruppe 2,5% (0%-5,6%) und 4,3% (2,2%-7,1%). Dies entspricht einer Heilungsraten in der SP-Gruppe von 42% für SI, 50% für OD und in der SSLF-Gruppe von 84% (SI) und 78% (OD).

Schlussfolgerung: Die operative Korrektur des apikalen Defektes bei Frauen mit VD führt zu Symptomheilung der Stuhlinkontinenz und obstruktiven Defäkation. Möglicherweise führt die achsengerechte Korrektur (Richtung S3-S4) zu besserer anorektaler Funktion als die Fixation in Höhe des Promontoriums oder S1. Bei weiteren vergleichenden Studien ist eine Symptombeobachtung von hoher Relevanz um die die Operationstechnik zur bestmöglichen Symptomkontrolle zu identifizieren.